Sabine Lackner, Landesbeauftragte des THW für Bremen und Niedersachsen, und Hans-Werner Monsees, Leiter Havariekommando, besiegeln die Kooperation (Foto: THW)
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Das Technische Hilfswerk (THW) hat mit dem Havariekommando eine formelle Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Zuvor hatte es wiederholt Kritik an der maritimen Behörde gegeben.

Unter anderem die Bundesstelle für[ds_preview] Seeunfalluntersuchung (BSU) und die Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste (SDN) hatten beispielsweise die Abläufe beim Notfalleinsatz zur gestrandeten »Glory Amsterdam« kritisiert und Verbesserungen angemahnt.

»Unterstützung in Einsatzlagen« sei der Schwerpunkt der Kooperationsvereinbarung des THW-Landesverbandes Bremen/Niedersachsen mit dem Havariekommando, die heute in Hannover unterzeichnet wurde, heißt es in einer Mitteilung. Wenn bei einem Schiffsunglück oder einer anderen Schadenslage der Havariestab einberufen werde, sollen von nun an ehrenamtliche THW-Angehörige diesen mit ihrem Fachwissen und Spezialkenntnissen unterstützen. Einen expliziten Verweis auf die Vorgänge bei der Havarie der »Glory Amsterdam« gab es nicht.

Brand MSC Flaminia Ifrarot Foto Havariekommando
Juli 2012: Ein Infrarot-Bild der Havarie auf der »MSC Flaminia« (Foto: Havariekommand)

»Mit den Fachgruppen Ölschaden sowie Führung und Kommunikation sind wir bereits heute ein verlässlicher Partner des Havariekommandos, um bei einem Schiffsunglück die möglichen Schäden an der Küste zu beseitigen«, sagte die Landesbeauftragte Sabine Lackner. »Diese bereits gute Zusammenarbeit werden wir weiter ausbauen, indem wir dem Havariestab auf Anforderung zusätzliche Kräfte für die Arbeit im Stab zur Verfügung stellen.«

Die ehrenamtlichen THW-Angehörigen werden mit Fortbildungen und Übungen auf die Arbeit im Havariestab vorbereitet. Erfahrungen beim Havariekommando sammelten die THW-Kräfte der Fachgruppen Führung und Kommunikation bereits 2012, als sie bei der Havarie des Containerschiffs »MSC Flaminia« über mehrere Wochen hinweg im Havariestab mitwirkten. Diese erfolgreiche Zusammenarbeit werde nun mit der Kooperationsvereinbarung auf eine feste Grundlage gestellt, so die Mitteilung.

»Wir freuen uns sehr, das THW als kompetenten und zuverlässigen Partner von jetzt an fest an unserer Seite zu haben«, sagte der Leiter des Havariekommandos Hans-Werner Monsees. »Für die Maritime Notfallvorsorge steht damit mehr Personal zur Verfügung und Schadenslagen können noch effizienter abgearbeitet werden.«

Das THW ist die ehrenamtliche Einsatzorganisation des Bundes. Das Engagement der bundesweit knapp 80.000 Freiwilligen, davon die Hälfte Einsatzkräfte, ist die Grundlage für die Arbeit des THW im Bevölkerungsschutz. In den beiden Bundesländern Bremen und Niedersachsen engagieren sich rund 11.000 Menschen in 79 Ortsverbänden. Das Havariekommando mit Sitz in Cuxhaven ist die gemeinsame Einrichtung des Bundes und der fünf norddeutschen Bundesländer für das maritime Unfallmanagement auf Nord- und Ostsee und zuständig für die Bewältigung komplexer Schadenslagen.