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Die Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG) verhängt in der Fertigung Kurzarbeit. Der Baustart für einen weiteren Neubau wurde verschoben.[ds_preview]

Mehr als 60 der etwa 680 Mitarbeiter sollen ab Montag zu Hause bleiben, berichtet der NDR. Grund: Der Produktionsbeginn eines neuen Schiffes sei verschoben worden, um die Ablieferung von zwei weiteren Neubauten nicht zu gefährden. Daher würden unter anderem Schweißer derzeit nicht gebraucht. Deren Kurzarbeit sei zunächst für Mai geplant, heißt es seitens des Betriebsrates der Werft.

Zunächst sollen zwei Schiffe, die bereits vom Stapel gelaufen sind, fertiggestellt werden. Auch da gibt es angeblich erneute zeitliche Verzögerungen.

Die FSG war durch Probleme beim Bau der Großfähre »W.B. Yeats« für Irish Ferries in finanzielle Schwierigkeiten geraden. Wegen der verspäteten Ablieferung war eine hohe Konventionalstrafe fällig geworden. Dadurch konnte die Werft die Bauzeitfinanzierung für Folgeprojekte nicht mehr aufbringen. In der Folge musste Geschäftsführer Rüdiger Fuchs gehen, der Finanzinvestor Lars Windhorst hatte die Mehrheit der Anteile übernommen.

Aktuell befindet sich die LNG-Fähre »Honfleur« für die Reederei Brittany Ferries in der Endausrüstung. Auch der Bau dieser Fähre liegt dem Vernehmen nach deutlich hinter dem Zeitplan zurück. Zuletzt war der Neubau »Leevsten« vom Stapel gelassen worden, angeblich genau nach Zeitplan.

Dem Vernehmen nach will die Werftleitung die Fertigungsprozesse grundlegend umarbeiten. Auch eine Verlagerung von Arbeiten nach Polen oder Litauen wird offenbar diskutiert. Außerdem laufen wohl Verhandlungen über »Anpassungen« bei den Vertragsbedingungen für die bestehenden Projekte. (FB/KF)