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Die türkische Regierung ist bei der Suche nach Partnern für ihren Marine-Sektor in den Niederlanden fündig geworden.

Ankara setzt auf die Damen-Gruppe, mit 36 Schiffbau- und Reparaturwerften einer der größten Akteure Europas. Im Rahmen der internationalen Militärmesse IDEF in Istanbul wurde jetzt eine Absichtserklärung zwischen [ds_preview]Damen und der staatlichen türkischen Organisation ASFAT (Askeri Fabrika ve Tersane ??letme A?) unterzeichnet. Demnach wollen die beiden neuen Partner beim Bau von Marine-Einheiten künftig zusammenarbeiten, heißt es in einer Mitteilung ohne Angabe weiterer Details.

ASFAT and Damen sign MOU at IDEF in Istanbul 2 lowres
Niederländische und türkische Vertreter bei der Unterzeichnung der Absichtserklärung (Foto: Damen)

AFSAT war 2018 unter dem Dach der international unter anderem auch wegen seiner militärischen Einsätze nicht unumstrittenen türkischen Regierung gegründet worden. Die Organisation soll die Arbeit von 27 Militärfabriken und der drei Marine-Werften in Istanbul, Izmir und Gölcül koordinieren. »Die vollständig in Staatsbesitz befindliche Organisation bietet innovative Lösungen für befreundete und verbündete Nationen, die Design, Herstellung, Wartung, Instandhaltung, Wartung und Ausbildung umfassen, mit einem Lösungspartneransatz, der auf Synergien des öffentlichen und privaten Sektors basiert«, so die offizielle Selbstbeschreibung. Vor allem der Export von Militär- und damit auch Marine-Einheiten soll angekurbelt werden

Bei der Unterzeichnung waren der stellvertretende ASFAT-Generaldirektor Bulent Safak und der Generaldirektor Esad Akgün anwesend. Von Damen waren Chief Operations Office Jan-Wim Dekker und Sales Manager Boran Bekbulat vor Ort. Für die Niederländer ist es ein Prestigeerfolg im hart umkämpften europäischen Marine-Schiffbau-Markt.

Bekbulat begründete die geplante Kooperation mit »natürlichen Synergien zwischen Damen und ASFAT«. Beide Parteien seien bestrebt, innovative Antworten auf die Anforderungen von Kunden auf der ganzen Welt zu geben. »Durch diese Kombination unserer Stärken werden wir in der Lage sein, die Optimierung der Prozesse zu gewährleisten und eine größere Reichweite unserer Dienstleistungen zu entwickeln«, so der Generaldirektor.

Für Damen ist die Marine-Sparte ein durchaus wichtiges Segment. Allerdings hatten ausgebliebene oder verzögerte Aufträge dazu beigetragen, dass die Gruppe 2018 einen Nettoverlust von 17 Mio. € verbuchen musste. Damit waren die Niederländer erstmals seit 15 Jahren ins Minus gerutscht. Als Begründung wurde bei der Bilanz-Vorlage ebenfalls angeführt, dass man bei etlichen Projekten finanziell in Vorleistung gegangen sei, unter anderem beim Neubauvorhaben MKS 180 für die Deutsche Marine.