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Der Tiefkühllogistiker Nordfrost plant den Einstieg ins Fährgeschäft. Noch in diesem Jahr soll eine RoRo-Verbindung von Wilhelmshaven nach Skandinavien starten.[ds_preview]

Nordfrost will dafür Nordwest- und Südwestkai im Inneren Hafen von Wilhelmshaven nutzen. Das 7 ha große Hafengrundstück erfülle alle Voraussetzungen, heißt es. Bei einer Kailänge von 470 m liege die Wassertiefe bei 8–10 m, es gebe ausreichend Freiflächen sowie eine RoRo-Anlage.

Eine Fähre ab Wilhelmshaven stelle eine ökonomisch sinnvolle Verkehrsverbindung nach Skandinavien dar, da sie vor allem für Kunden aus Süddeutschland und Westeuropa gegenüber anderen deutschen Häfen die größten Einsparungen an Straßenkilometern ermögliche, heißt es. Dies gelte nicht nur für Lkw, Trailer und Container, sondern auch für Busse, Pkw und Wohnmobile. Eine Überfahrt dauere weniger als 20 Stunden, so dass mit einem Schiff drei Abfahrten pro Woche in jeder Richtung möglich seien.

Nach den Worten von Firmenchef Horst Bartels könnte es schnell gelingen, über bestehende Geschäftsbeziehungen, zum Beispiel zu norwegischen Fischproduzenten, gezielt Frachtvolumen in Skandinavien zu generieren. »Auch bei deutschen und europäischen Lieferanten Ladung für Skandinavien zu akquirieren, sollte für uns nicht die größte Herausforderung sein«, so Bartels. Auch der stark wachsende Containerhafen Wilhelmshaven könnte den Fährverkehr befruchten.

Das für die Fährabfertigung vorgesehene Gelände im Inneren Hafen von
Wilhelmshaven diente seit den 70er Jahren vorrangig dem Lebensmittelumschlag. Das Geschäft sei aber stark zurückgegangen. So dient das Areal heute unter anderem zur Ausrüstung von Offshore-Schiffen. Seit etwa einem Jahr nutzt Nordfrost das Hafengelände übergangsweise für Projektverladungen, die für den Schiffsumschlag über den 8 km entfernen Containerhafen Wilhelmshaven bestimmt sind.

Im Containerhafen Wilhelmshaven hat das Unternehmen bisher 104 Mio. € investiert und gedeckte Lagerflächen zur Größe von 70.000 m² geschaffen, die je zu 1/3 für Tiefkühl-, Frische- und beheizbare Trockenlagerung bestimmt sind. Auf den Außenanlagen der Container Freight Station betreibt Nordfrost zudem ein Containerdepot.

Noch in diesem Monat startet der Bau eines vollautomatischen Tiefkühlhochregallagers und von vier Verarbeitungsstraßen im Lebensmittelbereich. Das 40 m hohe Tiefkühlhaus soll Anfang 2021 in Betrieb genommen werden, die Schwerguthallen bereits Mitte 2020.

ür das neue Geschäftsfeld des Fährbetriebes bieten letztlich die riesigen Lagerkapazitäten des Unternehmens in der Region Wilhelmshaven-Friesland ebenfalls ideale Voraussetzungen.