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Das Projekt FLAGSHIPS wurde von der EU mit 5 Mio. € gefördert, um den Bau zweier kommerziell betriebener Wasserstoff-Brennstoffzellenschiffe in Frankreich und Norwegen zu unterstützen.

In Lyon soll ein von der Compagnie Fluvial de Transport (CFT) betriebenes Wasserstoff-Schubboot auf der der Rhône eingesetzt werden. In Stavanger[ds_preview] soll Wasserstoff eine Personen- und Autofähre des Fährbetreibers Norled antreiben.

norled wasserstoff faehre
Foto: Norled

Die für das Projekt FLAGSHIPS bereitgestellten Mittel wurden aus dem Forschungs- und Innovationsprogramm der EU Horizon 2020 im Rahmen des Fuel Cells and Hydrogen Joint Undertaking gewährt. »Sowohl die EU als auch die Schifffahrtsindustrie sehen Wasserstoff als einen Schlüsselfaktor bei den Bemühungen zur Eindämmung des Klimawandels. Das FLAGSHIPS-Projekt zielt darauf ab, die Einsatzbereitschaft des wasserstoffbetriebenen Wassertransports weltweit auf ein neues Niveau zu heben«, sagt Senior Scientist und Projektmanager Antti Pohjoranta vom VTT Technical Research Centre of Finland, wo das Projekt koordiniert wird.

Ziel des Projekts ist es, dass beide Schiffe mit Wasserstoff aus erneuerbaren Energien betrieben werden. Dies wird nicht nur einen wirklich emissionsfreien Betrieb der Schiffe ermöglichen, sondern auch eine solide Grundlage für den weiteren lokalen emissionsfreien Transporteinsatz sowohl auf See als auch an Land schaffen.

»Norled hat eine führende Rolle bei der Entwicklung von emissionsfreien Fähren übernommen. Dieses Innovationsprojekt wird ein wichtiger nächster Schritt sein, um die maritime Brennstoffzellentechnologie zu erproben und ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit zu demonstrieren. Durch die Nutzung des Know-hows aus bestehenden Onshore- und Marine-Systemintegrationsaktivitäten wird das Projekt auch die Kosten für Brennstoffzellen-Energiesysteme auf See deutlich senken”, sagt Norled CTO, Sigvald Breivik.

Betriebsstart 2021

Ein wichtiger Teil des Projekts wird auch der Aufbau eines europäische Netzwerks sein, das WasserstoffLieferketten, Kompetenznetzwerke für Schiffsdesign und -Bau sowie ein breit angelegtes regulatorisches Fachwissen umfasst. Das Projekt wird mit relevanten Organisationen wie CESNI, IMO und Zertifizierungsstellen zusammenarbeiten, um die Einführung von Wasserstoff für den maritimen Sektor sowohl für den Binnen- und Küstenbetrieb als auch für den Güter- und Personenverkehr zu beschleunigen.

Das Konsortium besteht aus neun europäischen Partnern, zwei Reedern Norled (Norwegen) und CFT (Frankreich), dem maritimen OEM ABB und dem Designunternehmen LMG Marin (Norwegen/Frankreich). Die weltweit führende Brennstoffzellentechnologie wird von Ballard Europe (Dänemark) und die Überwachung und Verwaltung der Schiffsenergie von PersEE (Frankreich) bereitgestellt. Management und Fachwissen über die Sicherheit von Wasserstoff auf See werden von VTT (Finnland) und dem Branchencluster NCE Maritime CleanTech (Norwegen) bereitgestellt. Darüber hinaus wird erwartet, dass Westcon Power & Automation (Norwegen) dem Konsortium in Kürze offiziell beitritt. Das Projekt begann am 1. Januar 2019 und die Wasserstoffschiffe werden 2021 in Betrieb gehen.