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Der Seehafen Brake an der Unterweser setzt auf eine stärkere Anbindung ans Hinterland. Eine Maßnahme dafür ist eine neue Brücke, die jetzt für den Verkehr freigegeben wurde.[ds_preview]

»Das Brückenbauwerk erhöht die Verkehrssicherheit vor Ort und stärkt die Anbindung des Seehafens an das Hinterland. Die Bauarbeiten dauerten insgesamt drei Jahre«, teilte die Organisation Niedersachsen Ports mit.

Auf direktem Weg führt die neue, 750 m lange Brücke an der Berliner Straße künftig über die Gleise. Damit ersetzt sie die parallel zu einander verlaufenden, höhengleichen Bahnübergänge an der Bahnstrecke zwischen Brake und Nordenham sowie an den Gleisanschluss, der zum Niedersachsenkai im Hafen führt.

Brake, Brücke, Unterweser, Hinterland
Foto: Niedersachsen Ports

Die Brücke stärke die Infrastruktur des Hafenstandorts Brake »und damit auch die maritime Wertschöpfungskette in Niedersachsen«, sagte Niels Kämpny vom Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung. Als Kreuzungsbeteiligte entschieden sich die Stadt Brake, die DB Netz AG und Niedersachsen Ports im Jahr 2014 gemeinsam für den Bau der Brücke. Die Gesamtkosten betragen 11 Mio. €.

»Das Bauwerk verbessert nicht nur die Logistik vor Ort, sondern bietet darüber hinaus weitere Vorteile. Bisherige Gefahrenquellen wurden beseitigt, so dass sich die Sicherheit im Straßenverkehr erhöht«, ergänzte NPorts-Geschäftsführer Holger Banik. Fahrzeuge müssen nun nicht mehr wie bisher warten bis sich die Schranken an den Bahnübergängen öffnen. Sie können direkt und ohne Wartezeit über die Gleise fahren. Das erhöhe den Verkehrsfluss für alle Verkehrsteilnehmer, steigere die Effizienz im Hafen und reduziere Abgase.

»Was ein moderner Hafen alles können muss und was er leistet, das zeigen wir mit dem Bau der Brücke sehr gut. Leistungsfähige Kai- und Umschlagsanlagen sind da längst nicht alles. Unsere Häfen müssen über die Straße, die Schiene und über die Binnenwasserstraßen mit den anderen Verkehrsträgern sicher vernetzt sein«, so Banik weiter.

Vergabeverfahren bis Oktober 2016

Das europaweite Vergabeverfahren für den Bau war im Oktober 2016 abgeschlossen worden. Die Bietergemeinschaft der Unternehmen Hecker Bau und Depenbock Bau erhielten den Zuschlag.

Nach intensiven Vorbereitungen fand der Brückenschlag Ende Juli und Anfang August des vergangenen Jahres statt. So wurde zunächst der Unterbau der Brücke errichtet, der die Last der aufliegenden Fahrbahnplatte sowie das Gewicht der überquerenden Fahrzeuge trägt. Die Platte besteht aus drei Feldern; zwei sogenannte Endfelder und ein Mittelfeld. Die einzelnen Teile der Brücke wurden, um den Verkehrsfluss nicht zu beeinträchtigen, während umfassender Nachtarbeiten zu einer Einheit zusammengeführt. Für den Bau wurden insgesamt 2.500 m Gründungspfähle, 280 t Betonstahl und 85.000 m³ Sand benötigt.