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Auch der Steamship Mutual konnte sich im vergangenen Jahr nicht in den schwarzen Zahlen halten. Die Schadensquote stieg kräftig an.[ds_preview]

Der britische Schiffshaftpflichtversicherer Steamship Mutual ist wie die meisten anderen Clubs der International Group im vergangenen Jahr tief in die roten Zahlen gerutscht. Der operative Fehlbetrag betrug 21,9 Mio. $ nach einem Gewinn von 5,7 Mio. $ im Vorjahr.

Ausschlaggebend dafür waren technische Verluste aufgrund steigender Schäden bei gleichzeitig sinkenden Prämieneinnahmen, wie das Management in einem Mitglieder-Rundschreiben informiert. Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote verschlechterte sich deutlich von 102% auf 116%, bedeutet: Schäden und operative Kosten des Clubs überstiegen die Prämieneinnahmen um 16%.

Neben den »eigenen« Schäden seien auch die unter den Clubs der International Group gepoolten Großschäden (je über 10 Mio. $) angestiegen, teilte Steamship mit. Begrenzt werden konnte der Verlust durch überraschend hohe Kapitalerträge von zusammen 18,8 Mio. $.

Bei den meisten anderen Clubs hatten die Investment-Portfolien aufgrund der Aktien-Baisse zu Jahresende Verluste oder nur minimale Gewinne abgeliefert. Dennoch reichte es nicht aus, um die Underwriting-Verluste auszugleichen.

10% weniger »freie Reserven«

Da der Steamship Mutual zusätzlich erst vor zwei Monaten 21,9 Mio. $ Kapital an die versicherten Mitglieder ausgeschüttet hatte, fällt der Bilanzverlust noch größer aus. Das Kapitalpolster – die »freien Reserven« – sanken deshalb um fast 10% von 516 Mio. auf nur noch 467 Mio. $. Die Geschäftsführung sieht dennoch keinen Grund zur Besorgnis. Die Reserven lägen damit immer noch deutlich höher als erforderlich, um die gute »AAA«-Bonitätsnote von Standard & Poor’s zu halten, teilte der Club mit.

Seine Marktposition konnte Steamship, der vom Versicherungsvolumen her im Mittelfeld der Branche liegt, bei den jüngsten Prolongationen weiter ausbauen. Die versicherte Gesamttonnage (owned und chartered) wuchs den Angaben zufolge von 158,6 Mio. auf 160 Mio. BRZ an. Obwohl der Club keine allgemeine Prämienanhebung für das jetzt laufende Jahr 2019/2020 angekündigt hatte, sollen die Prämienraten für versicherte Reeder-Tonnage (owned) per 20.02. um durchschnittlich 2,1% gestiegen sein.   (mph)