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Angesichts der schrumpfenden Zahl deutscher Seeleute fordert die Gewerkschaft ver.di eine Anpassung der Hafenverordnungen und striktere Vorgaben für die deutsche Flagge.[ds_preview]

Die heute zu Ende gehende 11. Nationale Maritime Konferenz in Friedrichshafen dürfe nicht als »als reine Schaufensterveranstaltung« enden, heißt es bei ver.di. Es seien größere Anstrengungen für den Erhalt des maritimen Know-hows in Deutschland nötig.

Die Zahl der deutschen Seeleute habe sich in den letzten Jahren trotz umfangreicher staatlicher Förderung der Schifffahrt um die Hälfte reduziert. Deshalb müssten Hafenverordnungen jetzt schnellstens angepasst werden. Sicherheitsrelevante Aufgaben wie die Landungssicherung dürften nicht von Schiffsbesatzungen, sondern müssten von ausgebildeten Hafenarbeitern mit professioneller Ausrüstung durchgeführt werden. Antwerpen als einer der am stärksten wachsenden Häfen in Europa habe gezeigt, dass dies keine wirtschaftlichen Nachteile mit sich bringe.

Die Bundesregierung dürfe nicht zögerlich sein, alle Möglichkeiten anzuwenden, um die deutsche Seeschifffahrt zu erhalten. »Warum schreiben wir für die nautisch-technischen Dienstleistungen bei der Schleppschifffahrt nicht die nationale Flagge vor?«, fragt ver.di-Bundesvorstandsmitglied Christine Behle. Andere EU-Staaten praktizierten das mit Erfolg.

Die Förderung der Schifffahrt müsse künftig an Beschäftigungseffekte und Ausbildungsangebote gekoppelt werden. Dazu seien Mittel nötig, um die Ausbildungsinhalte der Seefahrtsschulen und anderer Bildungsträger an die Herausforderungen des digitalen Wandels anzupassen, sagt die Gewerkschafterin.