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Die norwegische Werft Westcon baut für die Reederei Norled zwei neue Fähren. Ein Neubau wird die erste mit Wasserstoff betriebene Autofähre der Welt.[ds_preview]

Die zweite Fähre wird mit einem Batteriesystem betrieben. Beide Neubauten werden ab Frühjahr 2021 zwischen Hjelmeland–Skipavik–Nesvik eingesetzt werden. »Mit dieser Weltneuheit füllen wir nicht nur unser Auftragsbuch, sondern stärken auch unsere Position als Werft mit hoher Innovations- und Technologiekompetenz«, erklärt Endre Matre, Schiffbaudirektor bei Westcon.

Die neue Wasserstofffähre ist eines der größten Innovationsprojekte von Norled. Im Jahr 2015 hatte die Reederei die erste batteriebetriebene Auto- und Passagierfähre der Welt, die »Ampere« in Dienst gestellt. Dieser von Siemens ausgerüstete Neubau hatte Signalwirkung – bis 2022 werden mehr als 70 norwegische Fähren mit Batterien fahren.

Mit der Wasserstoff-Fähre werde die emissionsfreien Seefahrt noch stärker in den Fokus gerückt, betont Sigvald Breivik, technischer Direktor von Norled. Die Brennstoffzelle könne künftig überall dort zum Einsatz kommen, wo die Kapazität von Batterie-Lösungen nicht ausreiche. Die beiden neuen Fähren werden eine Kapazität für 299 Passagiere und 80 Autos haben.

Norled AS ist eine der größten Fähr-Reedereien Norwegens. Das Unternehmen verfügt über 80 Schiffe und beschäftigt mehr als 1.000 Mitarbeiter. Der Jahresumsatz lag zuletzt bei  2 Mrd. NOK (rund 200 Mio. €). Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Stavanger und Niederlassungen in Bergen und Oslo.

Norled hatte jüngst von der norwegischen Regierung den Zuschlag für die Fährverbindung für einen Zeitraum von neun Jahren erhalten. Der Vertrag beginnt 2021. Die Ausschreibung hatte vorgegeben, dass mindestens 50% des gesamten Energieverbrauchs mittels Brennstoffzelle erzeugt werden müssen.