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Nach dem beschlossenen Ausstieg aus der Schiffsfinanzierung hat die NordLB einen guten Start ins Jahr verkündet. Das Vorsteuerergebnis lag bei 65 Mio. €.[ds_preview]

Die niedersächsische Landesbank hat in den ersten drei Monaten des Jahres 2019 ein Ergebnis vor Steuern von 65 Mio. € erzielt und lag damit auf Vorjahresniveau (68 Mio. €). Das Konzernergebnis nach Steuern lag bei 54 Mio. €, knapp über dem Vorjahr (43 Mio. €).

Während der Zinsüberschuss in Höhe von 258 Mio. € vor allem aufgrund des Bilanzsummen-Abbaus und der Rückführung des Schiffsfinanzierungsportfolios im Vorjahresvergleich zurückgegangen ist (1. Quartal 2018: 353 Mio. €), konnte der Provisionsüberschuss von 17 auf 34 Mio. € gesteigert werden.

Aus dem Risikovorsorgeergebnis ergab sich in den ersten drei Monaten des Jahres ein Ertrag von 38 Mio. Euro, da per Saldo Wertberichtigungen aufgelöst werden konnten (Vorjahreswert: 28 Mio. €). Vor allem Einzelwertberichtigungen für Schiffsfinanzierungen konnten im Zuge des Portfolioabbaus aufgelöst werden.

Die gezielte Rückführung der Bilanzsumme sei auch im ersten Quartal 2019 fortgesetzt worden, teilte die Landesbank mit. Per 31. März belief sie sich auf 148,2 Mrd. € (Jahresende 2018: 154 Mrd. €) und lag damit erstmals unter der Marke von 150 Mrd. €.

Die harte Kernkapitalquote liegt jetzt bei 6,75%, die Gesamtkapitalquote bei 12,46%. Die Kapitalquoten waren zum Jahresende 2018 in Folge des konsequenten Abbaus des NPL-Portfolios und der in diesem Zusammenhang gebildeten zusätzlichen Risikovorsorge deutlich zurückgegangen.

Im Rahmen der Neuaufstellung der Bank soll die Bilanzsumme bis 2024 auf rund 95 Mrd. € gesenkt und die Verwaltungskosten auf 625 Mio. € zurückgeführt werden. Die Mitarbeiterzahl soll in den kommenden fünf Jahren auf 2.800 bis 3.000 Vollzeitstellen sinken. »Die anstehende Restrukturierung der NORD/LB ist eine große Herausforderung. Wir planen für das zweite Halbjahr mit hohen Restrukturierungsaufwendungen«, kündigte Vorstandschef Thomas Bürkle an.

Im vergangenen Jahr hatte die NordLB einen Rekordverlust von 2,35 Mrd. € verbuchen müssen. Im Ergebnis wurde der Ausstieg aus der Schiffsfinanzierung verkündet. Ende 2018 standen noch 10,3 Mrd. € an Schiffskrediten in den Büchern. Diese Forderungen hatten fast allein für das Rekorddefizit gesorgt.

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Thomas Bürkle (Foto: NordLB)

Daher soll gesamte Portfolio soll in den kommenden zwei bis drei Jahren abgebaut werden. 7,5 Mrd. € der Kredite gelten als belastet. Dieses NPL-Portfolio (non-performing loans) solle »schnellstmöglich« abgebaut werden. In einem ersten Schritt gingen 263 Schiffe aus dem Paket »Big Ben« im Wert von 2,6 Mrd. € an den US-Finanzinvestor Cerberus.

Die restlichen 4,9 Mrd. € sollen vornehmlich durch Einzelverkäufe über eine »bankinterne Abwicklungseinheit« abgewickelt werden, die mit einer Finanzgarantie des Landes Niedersachen abgeschirmt wird. Der Verkauf eines zweiten Kreditpakets von gut 4 Mrd. € (»Tower Bridge«) an Cerberus wurde verworfen.