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Der Rückzug des Partners Hapag-Lloyd führt bei der französischen Linienreederei CMA CGM zu einer Neuordnung ihrer Dienste zwischen Europa und Zentralamerika.[ds_preview]

CMA CGM hat angekündigt, dass Dienste gestrafft und mit größeren Schiffen bestückt werden. Für zahlreiche Subpanamax- und Panamax-Frachter mit Kapazitäten zwischen 2.200 und 4.900 TEU muss nun neue Beschäftigung gefunden werden.

Für die verladende Kundschaft halten sich die Veränderungen in Grenzen. Auf einigen Relationen dürften sich die Transitzeiten wohl verlängern, da bestimmte Häfen in Zentralamerika und an der Westküste Südamerikas, die bislang direkt angefahren wurden, künftig nur noch in Umladung bedient werden.

Auf der Strecke zwischen Nordeuropa und der Karibik legt CMA CGM praktisch zwei Dienste zusammen. Der bislang gemeinsam mit Hapag-Lloyd betriebene »ECS«-Dienst (Hapag: »SW3«) wird mit der letzten Abfahrt am 6. Juni eingestellt. Dafür wird die Hafenrotation eines zweiten Dienstes auf der Strecke (»PCRF«) erweitert. Einige Häfen in dem Dienst wie Puerto Barrios (Guatemala) und Puerto Cortés (Honduras) werden als Resultat der Neuordnung künftig in Transhipment über den kolumbianischen Hub-Hafen Cartagena bedient.

Zur Bündelung der Verkehre bringt CMA CGM größere Schiffe auf die Strecke. Der erweiteret »PCRF« wird dann mit sechs 3.500-TEU-Frachtern betrieben – darunter vier Neubauten mit erhöhten Kühlcontainerkapazitäten (850 Anschlüsse). Sie ersetzen zwei »Strings« von Subpanamax-Schiffen (2.200-2.800 TEU) im »ECS«- und im bisherigen »PCRF«-Dienst.

Wie diese Frachter künftig beschäftigt werden, ist noch unklar. Möglicherweise bekommen die Tramp-Reeder die Auswirkungen in Form einer geringeren Charternachfrage in diesen Größenklassen zu spüren. Der bisherige Konsortialpartner von CMA CGM in diesem Fahrtgebiet, Hagag-Lloyd, deckt den Verkehr künftig mit zwei eigenen Diensten ab.

Die zweite Veränderung betrifft den gemeinsamen Dienst von CMA CGM, Hapag-Lloyd und Cosco zwischen Nordeuropa und der Westküste Südamerikas (»Eurosal«), der künftig mit neun Super-Postpanamaxen mit Kapazitäten zwischen 9.100 und 11.000 TEU betrieben wird. Dort wird ein zusätzlicher Hafenanlauf in Caucedo (Dominikanische Republik) aufgenommen und der chilenische Hafen Valparaiso durch San Antonio ersetzt.

Grundlegend umgebaut wird der Dienst von CMA CGM zwischen dem Mittelmeer und Zentralamerika sowie der Westküste Südamerikas. Mit der Schließung des »Med Americas«-Dienstes stellen die Franzosen die direkte Verbindung zwischen den Mittelmeerhäfen und der Westküste Südamerikas ein. Betrieben wurde sie ebenfalls mit Hapag-Lloyd als Partner. Das hat nach Angaben des Branchendienstes Alphaliner zur Folge, dass neun Schiffe mit Kapazitäten zwischen 3.400 TEU und 4.900 TEU ohne Beschäftigung sind (6 von CMA CGM, 3 von Hapag-Lloyd).

So wie auch auf der Route von Nordeuropa stockt CMA CGM dafür einen anderen Dienst auf: den »MedCaribe« mit der französischen Linie Marfret als Kooperationspartner. Die dort eingesetzten Sub-Panamaxe (2.500 TEU-2.800 TEU) werden durch acht Schiffe mit 6.900 TEU Kapazität ersetzt, die Rotation wird um einige Häfen (u.a. Houston) erweitert. Der Partner Marfret, der bislang nur kleinere Containerschiffe betreibt, hat mit der »Skiathos« (6.900 TEU) sein bislang größtes Schiff eingechartert, um als Tonnage-Provider dabei bleiben zu können. Der erweiterte »MedCaribe«-Dienst nimmt künftig auch Ladung für die Westküste Südamerikas mit, die in Cartagena und Manzanillo (Panama) auf andere Schiffe umgeladen wird. (mph)