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6 Mio. € für 1.100 m² Ausbildungsnutzfläche: In Leer hat der Bau des »Maritimen Technikum«  begonnen.[ds_preview]

Mit dem Neubau des Sechs-Millionen-Projektes will die Hochschule Emden/Leer ihre wissenschaftliche Präsenz entlang der Ems-Achse stärken. Das neue Großlabor für nachhaltige Technologie bündele »nahezu alle für die maritime Wirtschaft bedeutsamen ingenieurwissenschaftlichen Kompetenzen« und soll sich zum Hauptaufenthaltsort der Studierenden des neuen internationalen Master-Studiengangs »Maritime Operations« entwickeln, welcher gemeinsam mit der Western Norway University of Applied Sciences in Haugesund/Norwegen durchgeführt wird.

Am Mittwoch wurde der Bau mit der Grundsteinlegung offiziell gestartet, der niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur Björn Thümler, Hochschulpräsident Gerhard Kreutz, Vizepräsident Jann Strybny und Dekan Marcus Bentin mauerten die mit aktuellen Dokumenten gefüllte Zeitkapsel – Hochschulzeitung, Baupläne, Tageszeitung – ein.

Thümler betonte, die maritimen Bereichen seien ein wichtiger Baustein niedersächsischer Landespolitik: »Ich begrüße daher ausdrücklich die innovative Entwicklung im Fachbereich Seefahrt und Maritime Wissenschaften der Hochschule Emden/ Leer.« Mit der heutigen Grundsteinlegung für das Maritime Technikum falle der Startschuss für ein bedeutendes Vorhaben, das die Tradition der nautischen Ausbildung am Standort Leer in die maritime Zukunft führt. »Seit über 150 Jahren werden hier Kapitäne und Schiffsoffiziere ausgebildet. Gleichzeitig wird auch der Schiffsbau selbst erforscht: zum Beispiel die Entwicklung alternativer Antriebstechniken. Für diese wichtigen Aufgaben erhält die Hochschule mit dem neuen Technikum jetzt ein Gebäude, dessen technische Ausstattung dem hohen Anspruch an die nautische Ausbildung und Forschung gerecht wird«, so der Minister.

Ab dem Wintersemester 2020/21 sollen dann neben einem Schlepptank und einem Manöverbecken ein Strömungskanal und ein großer Windkanal für Forschung und Lehre zur Verfügung stehen. Neben einer Vielzahl weiterer Versuchsanlagen wird der Bau auch einen Maschinenprüfstand speziell zur Untersuchung von Gasantrieben sowie ein Akustiklabor mit einem so genannten Nullschallraum enthalten.

Eckdaten

  • Nutzfläche: 1100 m²
  • Schlepptank für schiffbauliche Modellversuche
  • Multifunktionales Versuchsbecken für Untersuchungen in Wasserbau, Meerestechnik und Küstenschutz
  • 20 m lange Präzisionsglasrinne zur Generierung von Vergleichsdaten für mathematische Modelle
  • Antriebslabor spezialisiert auf Gasantriebe
  • Windkanal für aerodynamische Untersuchungen im Bereich Windenergie und Segelantriebe (Windgeschwindigkeiten bis 180 km/h)
  • Akustiklabor (Nullschall-Raum)
  • Lager- und Wartungsbereich für das Offshore-Arbeitsboot und meereskundliche Instrumente
  • IT-Labor
  • Büroflächen für wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
  • Gesamtkosten: ca. 6 Mio. €