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Das britische Verkehrsministerium hat die Brexit-Verträge mit den Fährreedereien DFDS und Brittany Ferries gekündigt. Grund sind die Verzögerungen auf politischer Ebene.[ds_preview]

Das Transportministerium hatte Anfang des Jahres mit insgesamt drei Reedereien Verträge geschlossen, um sich Schiffskapazitäten für den Fall des Brexit zu sichern. Über zusätzliche Routen und Ausweichhäfen sollte das befürchtete Abfertigungschaos in Dover verhindert werden.

Der 100-Mio.-Auftrag erging an drei Reedereien – DFDS (42,5 Mio. £), Brittany Ferries (46,6 Mio. £) und Seaborne Freight (13,8 Mio. £). Es ging um ein Volumen von etwa 10% des bestehenden Verkehrs, also rund 0,5 Mio. t im Monat.

Brexit, Dover, Fähren, Ärmelkanal
Karte: HANSA

Die Aufkündigung dürfte für London teuer werden. Die Annullierung der Verträge kostet die Regierung und damit den Steuerzahler rund 50 Mio. £, berichten englische Medien. Bereits im Februar war der Vertrag mit Seaborne Freight storniert worden, nachdem sich herausgestellt hatte, dass der Anbieter über keinerlei Referenzen verfügte.

Weitere 33 Mio. £ hatte die Regierung an Eurotunnel zahlen müssen, um eine juristische Auseinandersetzung zu verhindern. Zuvor hatte der Betreiber des Kanaltunnels zwischen Dover und Calais gegen die Fährverträge Beschwerde eingelegt – wegen angeblicher »Wettbewerbsverzerrung«. Nun klagt nun P&O Ferries wegen Nicht-Berücksichtigung bei der Auftragsvergabe auf Entschädigung.