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ABB wird eine Antriebs- und Antriebslösung für ein Schiff liefern, das auf der Rhône in Frankreich fährt und vollständig mit Wasserstoff-Brennstoffzellen betrieben wird.

Im Rahmen von FLAGSHIPS, der von der EU finanzierten Initiative zum Einsatz kommerziell betriebener emissionsfreier Schiffe für den Binnen- und Kurzstreckenbetrieb, wird ABB eine brennstoffzellenbasierte Energie- und Antriebslösung für ein neu gebautes Schubboot für die französische Sogestran-Konzerntochter Compagnie Fluviale de Transport (CFT) liefern. 2021 soll das Schiff abgeliefert werden. Mit Wasserstoff für die Brennstoffzellen, der aus erneuerbarer Energie an Land gewonnen werden soll, wäre die gesamte Energieversorgungskette emissionsfrei.

Als FLAGSHIPS-Mitglied seit Projektbeginn im Januar 2019 arbeitet ABB eng mit der finnischen Forschungsorganisation und dem Projektkoordinator VTT und dem weltweit führenden Anbieter innovativer sauberer Brennstoffzellenlösungen Ballard Power Systems Europe zusammen, um eine Anlage zu entwickeln, die den Betrieb einer 400 kW-Brennstoffzelle für den Schiffsbetrieb ermöglicht.

Besonderes Augenmerk auf Betankung

Ziel des Projekts ist es, zu zeigen, dass Brennstoffzellen eine praktische und zuverlässige Antriebslösung für Reedereien und Bauherren mittelgroßer Schiffe sind, die mehr als 100 Passagiere oder das entsprechende Frachtaufkommen im Binnen- oder Küstenbereich befördern. Aus diesem Grund umfasst der Umfang von FLAGSHIPS auch die Bewertung der betrieblichen Auswirkungen der Umstellung auf Wasserstoff als Kraftstoff.

CFT Wasserstoff Schubboot ABB
Quelle: ABB

Nach dem Einbau des Brennstoffzellensystems ist geplant, das Schiff täglich zu betreiben, wobei besonderes Augenmerk auf die zur Einhaltung des Betriebsplans erforderlichen Betankungsverfahren gelegt wird. Die Versuche werden daher auch Erkenntnisse über die Entwicklung und Optimierung der Betankungsinfrastruktur für Wasserstoff-Brennstoffzellen im Schiffsbetrieb liefern.

»Erweitern die Grenzen der E-Mobilität in der Schifffahrt«

»CFT ist seit mehr als einem halben Jahrhundert ein Innovator der Binnenschifffahrt. Die nachhaltige Förderung der Binnenschifffahrt ist eine neue Art von Herausforderung, aber es ist wichtig geworden, dass wir die Emissionen auf den europäischen Binnenwasserstraßen und insbesondere in den Innenstädten senken. Mit diesem Projekt wollen wir zeigen, dass ein emissionsfreier Betrieb sowohl machbar als auch wirtschaftlich sinnvoll ist«, sagt Matthieu Blanc, COO bei CFT.

»Als aktiver Teil der FLAGSHIPS-Initiative erweitert ABB die Grenzen der E-Mobilität in der Schifffahrt«, sagt Peter Terwiesch, Präsident des Geschäftsbereichs Industrial Automation bei ABB. »Als einer der weltweit führenden Anbieter für nachhaltigen Transport setzt sich ABB dafür ein, die Zukunft der Schifffahrtsindustrie zu schreiben, die Schiffe dazu bringt, die Gewässer der Welt sauberer und effizienter zu nutzen«, so Terwiesch.

Das Projekt FLAGSHIPS wird vom gemeinsamen Unternehmen Fuel Cells and Hydrogen (FCH JU) unterstützt, einer öffentlich-privaten Partnerschaft, die im Rahmen des EU-Programms Horizon 2020 gegründet wurde, um die kommerzielle Umsetzung der Technologie in einer Reihe von Verkehrs- und Energieanwendungen zu beschleunigen. Die drei Mitglieder der FCH JU sind die Europäische Kommission, die Brennstoffzellen- und Wasserstoffindustrie, vertreten durch Hydrogen Europe, und die Forschungsgemeinschaft, vertreten durch Hydrogen Europe Research. Am Neubauprojekt der CFT sind auch LMG Marin, NCE Maritime CleanTech und PersEE beteiligt. Ein weiteres Wasserstoffshiff im Rahmen von FLAGSHIPS baut die norwegische Fährreederei Norled.