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Mit einem ferngesteuerten Schleppleinenfänger will die Schleppreederei die Sicherheit für Schlepperbesatzungen und die Effizienz verbessern. Svitzer hat nun mit der Seeerprobung begonnen.

Das neue System wird auf dem Schiff »Svitzer Trym« in der skandinavischen Flotte des Unternehmens getestet. So sollen die Risiken für die Besa[ds_preview]tzungen während des Verbindungsvorgangs mit anderen Schiffen gemindert werden.

Das Herstellen der Schleppverbindung per Wurfleine auf See ist einer der kritischsten Elemente des täglichen Schleppbetriebs und stellt ein erhebliches Risiko für die Besatzungen dar, insbesondere wenn die Schlepper sehr nahe am Schiff operieren müssen. Dies wird zusätzlich durch andere Faktoren wie Wind, Seegang und die zunehmende Größe der Frachtschiffe beeinflusst, bei denen der Abstand zum Schlepper deutlich größer ist und ein genaueres Werfen erfordert.

Zielfeld von 6 bis 7 m

Der neue Line-Handler-Prototyp von Svitzer
Der neue Line-Handler-Prototyp (Foto: Svitzer)

Der neue Prototyp des Schleppleinenfängers von Svitzer wird vom Steuerhaus aus ferngesteuert. Mit einer Spannweite zwischen 6 und 7 m im aktivierten Zustand hat die Besatzung des zu schleppenden Schiffes ein größeres Zielfeld, auf das sie mit der Wurfleine treffen kann. Dabei wird kein Mitglied der Besatzung des Schleppers während des Prozesses einem Risiko ausgesetzt.

Der Prototyp des automatisierten Fangarms soll nicht nur die Sicherheitsstandards verbessern, sondern auch die Erfolgsrate bei der Verbindung des Schiffes mit dem Schlepper erhöhen, was zu einem sichereren und effizienteren Betrieb führe, so Svitzer.

Seit einem Jahr in Arbeit

Das technische Team von Svitzer in Kopenhagen arbeitet seit einem Jahr an der  Technologie, die nun in den kommenden Monaten auf der »Svitzer Trym« installiert und getestet wird. Dazu gehört die Dokumentation und Analyse der Leistung in einer Live-Umgebung und die Aufzeichnung der Auswirkungen von Wetter und anderen Faktoren. Im Rahmen des Testverfahrens werden auch klare Anforderungen und Normen festgelegt, die für die Schulung der Besatzungen im Hinblick auf den effektiven und sicheren Betrieb des Leinenfangarms umzusetzen sind. Die Installation wird in Absprache und mit der endgültigen Genehmigung durch die Klassifikationsgesellschaft Lloyd’s Register durchgeführt.

Svitzer-CEO Leonardo Sonzio: »Die Schifffahrtsbranche verändert sich rasant und nutzt insbesondere neue Technologien und Innovationen, um nachhaltigere, effizientere und sicherere Abläufe zu ermöglichen. Auch der Schleppsektor muss sich entsprechend weiterentwickeln und verbessern, um den sich ändernden Anforderungen seiner Kunden gerecht zu werden, und die Sicherheit und das Wohlbefinden der Besatzungen, die an vorderster Front arbeiten, gewährleisten.«