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Russland hat einen neuen Atom-Eisbrecher. Die »Ural« ist der dritte Neubau des Energieriesen Rosatom, der den nördlichen Seeweg freihalten soll.[ds_preview]

Die bei Baltic Shipyard in St. Petersburg gebaute 173 m lange »Ural« ist mit zwei kompakten Kernreaktoren ausgestattet, die zusammen bis zu 350 MW erzeugen können. Der neue Eisbrecher sei in der Lage, 3 m dickes Eis zu durchstoßen, heißt es. Dank eines flexiblen Ballasttank-Systems könne der Tiefgang verändert werden, so dass der Eisbrecher sowohl im arktischen Meer als auch in flacheren Flussmündungen einsetzbar sei, heißt es.

Es ist das dritte von insgesamt drei baugleichen Schiffen, die von Rosatom bestellt wurden. Zur »Ural« gesellen sich die Schwesterschiffe »Arktik« und »Sibir«. Sie alle sollen künftig die Nordostpassage ganzjährig für eine steigende Zahl von Handelsschiffen öffnen. »Unser Ziel ist es,  2024 mehr als 80 Mio. t an transportierten Waren zu ermöglichen«, sagte Alexey Likhachev, Generaldirektor von Rosatom.

Das Energieunternehmen plant nach eigenen Angaben, bis 2027 zwei weitere nukleare Eisbrecher zu bestellen. Der Vertrag werde voraussichtlich Ende August unterzeichnet. Bis 2035 sollen insgesamt 13 leistungsstarke Eisbrecher auf der Nordostpassage im Einsatz sein, von denen neun über Atomantriebe verfügen.

Die russische Regierung hat Rosatom die Führung mit der Erschließung der Nordostpassage  beauftragt. Ingesamt stehen dafür 735 Mrd. Rubel (gut 10 Mrd. €) für sechs Jahre zur Verfügung. Etwa ein Drittel stammen aus dem Staatshaushalt, die restlichen zwei Drittel werden von Investoren aus der russischen Öl- und Gasindustrie finanziert, darunter von Rosatom, Rosneft und Novatek.