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Ein Schiffsdesign liegt vor, Projekte bleiben aber angesichts der Marktlage erst einmal in der Schublade. Die chinesisch-polnische Reederei Chipolbrok – einer der führenden Projekt- und Schwergut-Carrier – will sich mit ihrer Flottenerneuerung noch etwas Zeit lassen.

In einem Marktumfeld mit rund 150 aufgelegten Mehrzweckschiffe[ds_preview]n in Asien werde sich das Unternehmen hüten, das Tonnageangebot durch große Schiffe weiter aufzublähen, teilt die Reederei in einem Rückblick auf die »Breakbulk Europe«-Messe Mitte Mai in Bremen mit. »Wir beobachten aufmerksam die Entwicklungen auf dem MPP-Markt, um unsere Neubaubestellungen zum richtigen Zeitpunkt zu platzieren«, wird der Generaldirektor des Unternehmens, Piotr Mikolajczyk, zitiert.

Im Kern gehe es um vier Neubauten, die als Ersatz für die Orkan-Serie von Frachtern aus den Jahren 2003/04 gedacht seien. Dabei handelt es sich um Zwischendecker mit Tragfähigkeiten von rund 30.000 tdw und kombinierten Hebekapazitäten von über 600 t. Ab einem Alter von 15 Jahren wird es generell schwieriger, solche Schiffe mit hochwertiger Projektladung zu befrachten, weil große Industriekunden jüngere Frachter bevorzugen. Warentransportversicherer erheben zum Teil »Overage Additional Premiums« – also einen Prämienzuschlag – wenn sie Frachtgut auf älteren Schiffen versichern sollen. Chipolbrok – laut Toepfer Transport der siebtgrößte MPP-Carrier nach NYK Bulk & Projects – setzt aktuell 15 eigene und zwei gecharterte Schiffe ein. Damit sei man »gut positioniert«, heißt es.

Die Lage am Frachtenmarkt für Projekt- und Schwergut hat sich der Reederei zufolge wieder etwas verschlechtert. Der Konflikt zwischen den USA und dem Iran heize eine »negative Stimmung gegen Investitionen in der Öl- und Gasindustrie« an. Zudem wirke sich der Handelskonflikt zwischen den USA und der Volksrepublik China bereits nachteilig auf die Auslastung der Flotte aus. (mph)