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Das Umschlagwachstum im Hamburger Hafen schlägt sich auch in der Bilanz der Hafenbahn nieder.[ds_preview]

Im ersten Quartal 2019 wurden nach einem Plus von 7,7% insgesamt 12,5 Mio. t Güter auf der Schiene zwischen dem Hafen und Zielen im deutschen und europäischen Ausland transportiert, heißt es in einer heutigen Mitteilung von Hafen Hamburg Marketing (HHM). Noch deutlicher fiel das Wachstum demnach im Containerverkehr aus. Hier transportierte die Eisenbahn 690.000 TEU, was einer Steigerung von 13,6 % entspricht. Für mehr Transporte sorgten unter anderem vier neue Liniendienste im Transatlantikverkehr, die Hamburg mit den USA, Kanada und Mexiko verbinden – die bereits die Umschlagbilanz aufgehübscht hatten – und neue Containerzugverbindungen.

Im Seehafen-Hinterlandverkehr nimmt in Hamburg die Eisenbahn mit 48,2 % vor dem Lkw mit 41,4 % und dem Binnenschiff mit 10,2 % die führende Position ein.

HHM-Vorstand kündigte an, die Eisenbahn werden in den kommenden Jahren an Bedeutung im Seehafen-Hinterlandverkehr gewinnen. »Um für wachsende Gütermengen gut gewappnet zu sein, reicht es nicht aus, wenn nur die Häfen in den Ausbau und die Modernisierung sowie in die Digitalisierung ihrer Infrastruktur investieren. Auch das Schienennetz und die Umschlagterminals im Binnenland müssen in ihrer Leistungsfähigkeit und Kapazität für die Aufnahme zusätzlicher Gütermengen angepasst werden.« Nur im Zusammenspiel aller an Transportketten beteiligter Player kann nach Auffassung von Mattern eine bessere Auslastung vorhandener Kapazitäten erreicht werden.

Laut HHM haben rund 12 % aller Schienengüterverkehre Deutschlands ihren Versand- oder Empfangsort im Hamburger Hafen. Auf dem rund 300 km langen Gleisnetz, zu dem auch noch eine große Zahl an Industrieanschlussgleisen im Hafen hinzukommt, verkehren täglich mehr als 200 Güterzüge. Mehr als 5.000 Güterwagen müssen jeden Tag im Zugverband oder Einzelwagenverkehr in den Umschlagterminals und Industriebetrieben zuverlässig zugestellt werden. Die Zahl der Eisenbahnverkehrsunternehmen ist in den vergangenen Jahren auf inzwischen über 150 angestiegen. Insgesamt sind es rund 2.100 vermarktete Containerzugverbindungen, die jede Woche von und nach Hamburg angeboten werden, darunter auch mehr als 200 Containerzugverbindungen mit Zielorten in China.

Laut der Hamburg Port Authority (HPA) ist ein Grund für die positiven Zahlen der Ausbau von Gleiskapazitäten. »Wir unterstützen das Wachstum unter anderem mit Projekten wie unserer Lokservicestelle. Unser Ziel ist, Kapazitäten auf den Gleisen der Hafenbahn zu schaffen, indem wir unnötige Leerfahrten vermeiden«, sagte HPA-Chef Jens Meier.

Mit den täglich 200 Zügen verbunden waren oft Fahrten alleinfahrender Lokomotiven zu Abstell- und Wartungseinrichtungen außerhalb des Hafens. Diese Leerfahrten beanspruchen die ohnehin stark genutzten Streckenabschnitte zwischen Hafen und der Region Harburg zusätzlich. »Die Lokservicestelle bietet nun, vergleichbar mit einem Parkhaus für Pkw, in nebeneinander angeordneten Abstelltaschen Parkmöglichkeiten für 32 Lokomotiven. Herzstück ist eine 80 mal 75 m große Schiebebühnenanlage, mit deren Hilfe die Schienenfahrzeuge auf die Parkposition bewegt werden«, heißt es seitens der HPA weiter.