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Multimodal-Schwergewicht Samskip erwartet, dass die britischen Exporteure und Importeure sehr bald mit der Umstellung von Trailern auf Containerisierung beginnen. Offenbar erwartet man hier weniger Zollabfertigungsprobleme.

»Wir haben bis März 2019 einen deutlichen Anstieg des Containervolumens, insbesondere bei Hull, beobachtet, da sich Entscheidungsträger angesichts der Unsicherheit für die Zuverlässigkeit und die bewährten Verfahren der Containerschifffahrt entschieden haben«, sagt David Besseling, Samskip UK Trade Manager. »Bedenken bezüglich der Sicherheit der Lieferkette tauchen schnell wieder auf«, meint er im Hinblick auf den irgendwann tatsächlich anstehenden Brexit.

EU-Parlamentswahlen, festgefahrene Positionen britischer und EU-Politiker und der Wettbewerb um den britischen Premierministerposten führten in eine Sackgasse, alles deute auf einen »harten« Brexit hin, meint Samskip-Chef Diederick Blom. »Wir kommentieren das als Logistikprofis nicht als Politiker, aber das Management der Lieferkette ist entscheidend, um die Erwartungen von Unternehmen und Verbrauchern gleichermaßen zu erfüllen«, sagt Blom. »Im Vorfeld des ursprünglichen Brexit-Datums erwies sich der Containerverkehr als zuverlässig und effizient und konnte weitaus mehr Fracht bewältigen, ohne das Risiko von Terminal-Gate-Rückstaus, Zollbürokratie, Fahrermangel oder Arbeitskampfmaßnahmen.«

Besseling sagt, dass die Lagerhaltung zu dem früheren Verkehrsanstieg beigetragen habe. Samskip hatte dafür die neuen Hull-Gent und Hull-Amsterdam Verbindungen Ende 2018 eingerichtet. Die Dienste ergänzen die bestehenden Hochfrequenz-Verbindungen zwischen Rotterdam, Tilbury, Hull und Grangemouth.

Samskip habe in der Zeit nach März die Möglichkeit gehabt, die Post-Brexit-Regelungen zu verfeinern und Pläne für neue Eisenbahnverbindungen nach Osten von den niederländischen Häfen nach Berlin und Polen zu einzurichten, wobei der bisherige Schwerpunkt auf Duisburg und Mannheim lag.

Man habe für die britischen Importeure und Exporteure verschiedene Multimodal-Optionen hinzugefügt und setzte sich mit Mitarbeitern, Ressourcen und IT voll für eine reibungslose Zollabwicklung ein, so Besseling. »Wir sind auch zuversichtlich, dass Cross-Docking-Dienste in Amsterdam mehr Verlader konventioneller Waggonladungen aus Deutschland, Österreich, Polen und Italien zur Containerisierung bewegen werden.«