Christophe Tytgat, Generalsekretär des europäischen Werften-Verbands SEA Europe
Christophe Tytgat, SEA Europe Secretary General (Foto: SEA Europe)
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Weil neue Regeln auf globaler IMO-Ebene sets sehr viel Zeit in Anspruch nehmen, fordern Europas Schiffbauer und Zulieferer von der EU, mit einem eigenen Vorstoß für die automatisierte und autonome Schifffahrt die Wettbewerbsbedingungen der hiesigen Branche zu verbessern.

Die europäische Industrie sei weltweit führend bei der Entwicklung des vernetzten und automatisierten Seetransports, begründete der Branchen-Verband Sea Europe seine Forderung in einer Mitteilung. Nach wie vor erhebliche Investitionen in Forschung, Entwicklung und Innovation unerlässlich. »Darüber hinaus müssen angemessene Rahmenbedingungen für die Aus- und Weiterbildung der derzeitigen und zukünftigen Mitarbeiter in Werften und Geräteherstellern entwickelt werden«, heißt es.

Auch der Betrieb autonomer Schiffe habe das Potenzial, dem europäischen Sektor einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen, vorausgesetzt, Europa gehöre weiterhin zu den schnellsten Entwicklern und die notwendigen internationalen Änderungen der Vorschriften erfolgen schnell genug.

Yara Birkeland, Kongsberg, Kalmar
Die »Yara Birkeland« gilt als eines der Vorzeigeprojekte für die autonome Schifffahrt. © Yara

Christophe Tytgat, Generalsekretär von SEA Europe forderte die Schaffung weltweiter IP- und datengeschützter, cybersicherer und gleichwertiger Wettbewerbsbedingungen. Gleichzeitig sei es für Europa wieder denkbar, »beim Bau von Standardschiffstypen wieder wettbewerbsfähig zu werden, vorausgesetzt, die Expertise für die komplexe Integration von Informations- und Kommunikationstechnologie bleibt in Europa.«

Nach Ansicht von muss die Internationale Seeschifffahrtsorganisation (IMO) die Regulierung zeitnah anpassen. So soll ein Rahmen entstehen, der in der Lage ist, die Sicherheitsaspekte, den »human factor« und die technologischen Entwicklungen bis hin zu den höchsten Autonomieebenen in einem zielorientierten Ansatz zu berücksichtigen.

Darauf will man sich offenbar aber nicht verlassen. Da der Entscheidungsprozess im Rahmen der IMO einige Zeit in Anspruch nehmen kann, empfehle man, dass die EU die ersten konkreten Schritte in Bezug auf Shortsea, Binnen- und Küstenschifffahrt sowie den Offshore-Sektor unter anderem durch die Erleichterung eines sicheren Probebetriebs in europäischen Gewässern und die Unterstützung der raschen Entwicklung innovativer Technologien und Cybersicherheitsnormen unternimmt.