ICS, IMO, Poulsson
ICS Chairman Esben Poulsson
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Der Reederverband International Chamber of Shipping drängt auf schnelle Maßnahmen zur weiteren CO2-Reduktion durch die Schifffahrt. Derzeit it ein »umfassender Vorschlag« zur Einreichung bei der IMO in Arbeit.

Der internationale Reederverband nutzte seine Jahreshauptversammlung auf den Färöer-Inseln, um die Prioritä[ds_preview]ten der Organisation zu überprüfen. So vereinbarten die ICS-Deligierten eine Reihe von Maßnahmen zur Unterstützung der Strategie der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation der Vereinten Nationen (IMO) zur Dekarbonisierung der internationalen Schifffahrt im Einklang mit dem UN-Klimaschutzziel von 1,5° C.

ICS Präsidengt Esben Poulsson: »Es ist unerlässlich, dass die IMO-Mitgliedstaaten eine neue globale Verordnung verabschieden, um auf der nächsten Tagung des Ausschusses für den Schutz der Meeresumwelt 2020 weitere kurzfristige CO2-Reduktionsmaßnahmen zu erlassen. Dies sollte bis 2023 zu weiteren CO2-Reduktionen führen, damit wir das für 2030 festgelegte IMO-Ziel erreichen können. Wir werden mit einer breiten Koalition von Regierungen zusammenarbeiten, um einen umfassenden Vorschlag zu erarbeiten, der im September dieses Jahres bei der IMO eingereicht werden kann.«

»Super-SEEMP«

Der Kern dieses Vorschlags soll das »Super-SEEMP«-Konzept sein, nach dem Reedereien weltweit nachweisen müssen, dass sie »absolut alles in ihrer Macht Stehende tun«, um den Kraftstoffverbrauch zu senken. Das ganze soll durch Flaggenstaat-Audits der Ship Energy Efficiency Management Plans »streng durchgesetzt« werden. »Aber wir haben uns auch darauf geeinigt, Elemente der vielen anderen guten Vorschläge der Regierungen in der letzten Runde der IMO-Diskussionen über die CO2-Reduktion im Mai aufzunehmen«, so Poulsson.

»Indem wir bald einen Vorschlag zur sofortige Annahme vorlegen, möchten wir die anhaltende Führungsrolle der IMO bei den Treibhausgasemissionen unterstützen und rasch weitere Maßnahmen von Schifffahrtsunternehmen anregen. Wir wollen die angemessene Berücksichtigung anderer Ideen wie Geschwindigkeitsreduzierung oder den Einsatz neuer CO2-Reduktionstechnologien nicht einschränken.«

2020 Globales Schwefellimit

Die ICS-Mitglieder bekräftigten ihr Engagement für die erfolgreiche Umsetzung der globalen Schwefelobergrenze der IMO ab dem 1. Januar 2020. Der Verband überarbeitet derzeit seine Leitlinien für Reedereien zur Sicherstellung der Einhaltung, um den jüngsten IMO-Beschlüssen Rechnung zu tragen. Man begrüßt den Beschluss des Maritime Safety Committee der IMO zu Sicherheits- und Kraftstoffqualitätsfragen im Zusammenhang mit der Schwefelobergrenze.

Die MSC Resolution on Recommended Interim Measures to Enhance the Safety of Ships Relating to the Use of Oil Fuel bedeutet, dass Bunkerlieferanten von den Behörden »ermutigt« werden, nur schwefelarme Kraftstoffe bereitzustellen, die der neuesten ISO-Norm, d.h. ISO 8217:2017, sowie der ISO Publicly Available Specification (PAS 23263) entsprechen, die sich derzeit noch in der Entwicklung befindet. Darüber hinaus sollte die Entschließung dazu führen, dass die Verwaltungen Maßnahmen gegen Kraftstofflieferanten ergreifen, wenn es nicht gelingt, sicheren Kraftstoff bereitzustellen, wobei die Fälle an die IMO zu melden sind.

Bei der ICS zeigt man sich nach wie vor besorgt über die anhaltenden Verzögerungen bei der Veröffentlichung der neuesten ISO-Spezifikation für schwefelarme Kraftstoffe und damit zusammenhängende Qualitäts- und Sicherheitsfragen. Poulsson: »Es ist wichtig, dass alle Beteiligten, einschließlich Regierungen, ISO, Ölproduzenten und Bunkerlieferanten, ihre Anstrengungen verdoppeln, um sicherzustellen, dass sichere und kompatible Kraftstoffe – einschließlich 0,5-%-Mischungen – in jedem Hafen weltweit verfügbar sind.«

Neuer Stellvertreter für Poulsson

Die Hauptversammlung wählte Lasse Kristoffersen (Norwegen) zum neuen stellvertretenden Vorsitzenden der ICS. Er unterstützt neben John Adams (Bahamas), Emanuele Grimaldi (Italien) und Mark Martecchini (Liberia) den Vorsitzenden des Reederverbands, Esben Poulsson (Singapur).