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Die Maritime LNG Plattform hat ein Positionspapier veröffentlicht, das den Beitrag von LNG zum Klimaschutz sowie zur Luftreinhaltung thematisiert. Für beide Ziele sei LNG unverzichtbar, heißt es.

Die Vertreter aus der maritimen Wirtschaft und der Wissenschaft sind sich darin einig, dass eine maritime Energiewende im Sinne des Pa[ds_preview]riser Klimaschutzabkommens nur mit der Brückentechnologie LNG erreichbar ist. Dies gelte für den Großteil der Schifffahrt, die Handelsschifffahrt, für die mittelfristig keine alternativen Antriebstechnologien zur Verfügung stehen werden. Dabei könne das zunächst genutzte fossile LNG, das im Vergleich zu ölbasierten Kraftstoffen schon zu einer CO2-Reduktion von bis zu 20 % beitragen kann, mittelfristig und schrittweise durch synthetisch erzeugtes LNG ersetzt werden, welches mit Hilfe der Power-to-X-Technologie erzeugt wird.

Mahinde Abeynaike, Managing Director des LNG-Lieferanten Nauticor aus Hamburg und Vorsitzender der Maritimen LNG Plattform, hebt die Bedeutung der Plattform in der aktuellen Diskussion rund um Klimaschutz und Schifffahrt hervor: »Als maritime Branche müssen wir die Vorteile des LNG für die Verbesserung der Luftqualität in der aktuellen Diskussion immer wieder klar benennen: LNG reduziert massiv Luftschadstoffemissionen, gerade für Hafenstädte wie Hamburg ein entscheidender Faktor. Daneben leistet LNG jetzt schon einen Beitrag zur Verringerung von CO2-Emissionen.«

Gemeinsam mit der Politik will die Plattform weiter daran arbeiten, die bereits unternommenen »ersten richtigen Schritte« weiter auszubauen. Dazu gehöre auch die Fortschreibung des LNG-Förderprogramms für die Seeschifffahrt. »Wer jetzt die Schifffahrt nachhaltiger machen will und damit die Luftqualität in unseren Hafenstädten und auf unseren Wasserstraßen verbessern will, kommt an LNG nicht vorbei«, so Abeynaike.

»Einfache Lösung, abgesehen vom Methanschlupf«

Friedrich Wirz, Leiter der Arbeitsgruppe Schiffsmaschinenbau an der TU Hamburg, forscht seit Jahren an alternativen Antriebskonzepten für Schiffe. Er erklärt: »LNG bzw. synthetisch erzeugtes Methan hat das Potenzial, mit bereits sehr weit entwickelten Technologien sämtliche Klima- und Luftschadstoffziele zu erreichen. Abgesehen von dem Thema Methanschlupf, an dem weiter intensiv geforscht und entwickelt wird, bietet LNG als Schiffskraftstoff eine verhältnismäßig einfache Lösung, um Stickoxid-, Schwefeloxid- und Partikelemissionen dramatisch zu reduzieren. Und das ganz ohne Abgasnachbehandlung.“

Ole von Beust, Initiator der Maritimen LNG Plattform und Geschäftsführender Gesellschafter der vBColl Beratungsgesellschaft, sieht auch für Hamburg Handlungsbedarf: »Die Schifffahrt ist gerade in Hafenstädten ein Verursacher von gesundheitsgefährdenden Luftschadstoffen wie Feinstaub und Stickoxiden. Die Branche macht sich mit dem Einsatz von LNG auf den Weg: Neben der Kreuzfahrtbranche setzen nun auch immer mehr große Containerschiffe auf LNG. Der Hafen Hamburg als der wichtigste in Deutschland, da bin ich zuversichtlich, wird auch für diese Herausforderung die richtige Strategie haben.« Politik und Wirtschaft seien gefordert, diese zu unterstützen.

»Die Schifffahrt ist bereit für mehr Umweltschutz, es bedarf dazu nun auch der passenden Rahmenbedingungen«, sagt Georg Ehrmann, Geschäftsführer der Maritimen LNG Plattform. Gemeint sind Investitionen in eine LNG-Infrastruktur, eine Fortsetzung der Anreizförderung des Bundes sowie die Schaffung einheitlicher rechtlicher Bestimmungen.

Seit 2014 setzt sich die Maritime LNG Plattform für die Etablierung von LNG als Alternativkraftstoff in der See- und Binnenschifffahrt sowie zur Landstromnutzung ein. Mit rund 100 nationalen und internationalen Mitgliedern und Partnern, darunter Häfen, Reedereien, Motorenhersteller, Logistikunternehmen, Infrastrukturbetreiber, Gaslieferanten, Technologiekonzerne, Klassifizierungsgesellschaften, Werften sowie Schifffahrts- und Umweltverbände, wirkt die Maritime LNG Plattform als Vermittler zwischen Wirtschaft und Politik. Das gestern bei einem Pressegespräch in Hamburg vorgestellte Positionspapier kann hier eingesehen werden.