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Ein neues klimaneutrales Produkt wird mit ausgewählten Maersk-Kunden getestet, die sich intensiv mit nachhaltigen Lösungen für ihre Lieferkette beschäftigen. Die H&M Group ist das erste Unternehmen, das sie im Rahmen der Umstellung auf klimaneutralen Verkehr erprobt.

Der Biokraftstoff im Pilotprojekt ist die gleiche Mischung[ds_preview] aus Altspeiseöl und Schweröl, die in einem Versuch in Zusammenarbeit mit der Dutch Sustainability Growth Coalition (DSGC) und Shell dieses Jahr erfolgreich getestet wurde. Der Biosprit wurde von der International Sustainability & Carbon Certification (ISCC) als nachhaltiger Kraftstoff zertifiziert.

»Der Biokraftstoffversuch an Bord der ›Mette Maersk‹ hat bewiesen, dass dekarbonisierte Lösungen für die Schifffahrt bereits heute technisch und operativ eingesetzt werden können. Es handelt sich zwar noch nicht um eine absolut endgültige Lösung, aber sie ist sicherlich Teil der Lösung und kann heute übergangsweise zur Reduzierung der CO2-Emissionen dienen«, erklärt Søren Toft, Maersk-COO.

85% weniger CO2

Der zu verwendende Biokraftstoff ist der Reederei zufolge klimaneutral und »bietet der H&M Group die Möglichkeit, ihre Transport- und Logistikemissionen im Hinblick auf ihr Ziel der Klimaneutralität zu reduzieren, wenn man nur die Emissionen des Schiffes berücksichtigt«. »Die Roundtable on Sustainable Biomaterials (RSB) wird ein Verfahren zur Verfügung stellen, um sicherzustellen, dass CO2-Einsparungen bei unseren Kunden angemessen akkreditiert werden. Bei einer Betrachtung des gesamten Lebenszyklus, die auch alle Emissionen aus der vorgelagerten Produktion und dem Transport umfasst, führt der Kraftstoff zu einer Einsparung von 85% gegenüber Bunkerkraftstoff«, heißt es.

Ziel solcher Pilotprojekte sei es, das Potenzial nachhaltiger Kraftstoffe zu erschließen, damit sie zur kommerziellen Realität werden. »Unser hohes Ziel, bis 2040 klimapositiv zu werden, erfordert Zusammenarbeit und Engagement aller Beteiligten in der Lieferkette. Wir wollen unsere Größe als Kraft für das Gute nutzen und innovative Lösungen wie das klimaneutrale Meeresprodukt für einen umweltfreundlicheren gewerblichen Verkehr skalieren«, sagt Helena Helmersson, COO H&M Group.

Maersk will die Erkenntnisse aus dem Biokraftstoffprojekt nutzen, um ein breiteres Produktangebot zu entwickeln. Heute kann die Verlagerung weg von fossilen Brennstoffen für die Versender teuer sein, daher wollen die Dänen sich für die Akzeptanz und Entwicklung kostengünstiger Lösungen einsetzen.

»Wir glauben, dass dies der einzige kommerziell tragfähige Weg ist, um die erforderlichen Investitionen zu tätigen, die unsere Branche benötigt, um das klimaneutrale Ziel zu erreichen. Wir freuen uns sehr über einen deutlichen Stimmungsumschwung und das Engagement von Kunden, Kraftstofflieferanten, Anlagenherstellern und Wettbewerbern für nachhaltige Lösungen«, betont Toft.