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Der VDMA-Verband der deutschen maritimen Zulieferer appelliert an seine Mitglieder, bei der digitalen Evolution der Schifffahrt stärker gemeinsam zu agieren.

Bei der Vorlage der Bilanz für 2018 zeigten sich die Verantwortlichen durchaus nicht unzufrieden mit der jüngeren Entwicklung. Es gibt zwar naturgemäß Unterschiede je nach Teilsegment und Geschäftsart, aber die hiesige maritime Branche freut sich über Zuwächse bei Umsatz und Auftragseingang.

Mit Blick auf den immens wichtigen Schiffbaumarkt China verweisen deutsche Zulieferer – wie auch die Werften – immer wieder auf ungleiche Wettbewerbsbedingungen. Gepaart wird das Argument mit Forderungen an die Politik. So auch jetzt wieder: »Mit China befinden wir uns in einem Systemwettbewerb zwischen offener Marktwirtschaft und einem staatskapitalistischen Modell,« sagte Martin Johannsmann, Vorstandsvorsitzender der VDMA Marine Equipment and Systems und Vorsitzender der SKF GmbH. Man benötige freien Handel und faire Wettbewerbsbedingungen auf den internationalen Märkten. Da chinesische Finanzierer immer stärker aktiv werden, sieht er durchaus die Gefahr, dass dieser Nachteil künftig noch größer werden könnte.

»Wir brauchen in Deutschland und Europa deshalb vor allem Maßnahmen zur Stärkung der eigenen maritimen Wettbewerbsfähigkeit, so der Manager weiter. Von der Nationalen Maritimen Konferenz im Mai hat Johannsmann positive Eindrücke mitgenommen: »Wir brauchen die Politik. Wirtschaftsminister Altmaier hat klar Stellung bezogen, mich befriedigt das Verständnis bei maßgeblichen Politikern.« Eine Einschränkung ergänzte er jedoch: Entsprechende Appelle in China müssten statt national auch europäisch vorangetrieben werden, um eine stärkere Stimme zu haben.

VDMA-Geschäftsführer Hauke Schlegel zeigte sich ebenfalls von der Konferenz angetan. Gleichzeitig richtete er einen Appell an die Zulieferunternehmen. Die Industrie brauche eine Standardisierung für das weite Feld der Digitalisierung, Maschinen müssten besser miteinander kommunizieren können. Dabei sollte seiner Meinung nach auch über die Grenzen des Maritimen hinweg geschaut werden. »Wir haben das Knowhow, aber die Firmen müssen sich auch ein Stück öffnen, kooperieren und gemeinsam entwickeln«, so Schlegel. Sein Ansatz sei explizit nicht auf Deutschland beschränkt. »Auch in Europa brauchen wir mehr Kooperation, wir müssen uns mehr öffnen«, sagte der Verbandsgeschäftsführer.