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Die Zukunft ist jetzt, aber wie geht es weiter mit »Big Data« im Bord- und Reedereibetrieb? Auf dem Sprechtag »Ship Operation 4.0« in Hamburg gehen Experten auf die umfassende Thematik ein. Auch ein neues »White Paper« steht auf der Agenda

Veranstaltet wird das Expertentreffen von der Schiffbautechnischen Gesellschaft (STG) mit Unterstützung des Fraunhofer-Centers für Maritime Logistik und Dienstleistungen CML[ds_preview] – mit der HANSA als Medienpartner – am 24. und 25. Juni. Zu den wichtigsten Themen gehören dabei sowohl Aspekte mit eher technischem Fokus, etwa vorausschauende Instandhaltung, Inspektions- und Wartungsplanung, als auch mit Bezug zum weiten Feld »Software«. Dabei wird es unter anderem um Vessel Performance Management, Software Support, datenbasierte Überwachung) gehen. Nicht zuletzt stehen mit der Digitalisierung verbundene Themen auf der Agenda wie der »Faktor Mensch« und auch die juristische Perspektive.

»Die Lösung der unter dem Titel »Ship Operation 4.0« gestellten Aufgaben ist sicherlich ein sehr komplexes Unterfangen und wird die in Deutschland ansässigen Reedereien, Shipmanagement-Unternehmen, die Zulieferindustrie und die Werften vor Herausforderungen stellen«, so die Veranstalter.

»White Paper« wird veröffentlicht

Anlässlich des Sprechtags will die STG darüber hinaus ihre Erkenntnisse präsentieren, die in der Arbeitsgruppe »Ship Operation 4.0« zum Thema »Schiffsbetrieb der Zukunft« erarbeitet wurden. Allen Teilnehmern wird ein Exemplar kostenlos ausgehändigt. Anschließend wird es auch der Öffentlichkeit als kostenpflichtiges Angebot zur Verfügung gestellt.

Man könne sicherlich darüber diskutieren, ob mit dem Titel »4.0« bezüglich der Automatisierung an Bord tatsächlich die zweite, dritte oder vierte Revolution eingeleitet wird, auf jeden Fall stehe er für die Zukunftstechnologie zur umfassenden Digitalisierung des Schiffsbetriebs, heißt es seitens der Veranstalter. 

So haben mittlerweile die an Bord eines Seeschiffes und die in der zugehörigen Landorganisation zu verarbeitenden Datenmengen einen Umfang erreicht, welcher zu groß, zu komplex, zu schnelllebig oder nicht ausreichend strukturiert ist, um ihn mit manuellen und herkömmlichen Methoden der Datenverarbeitung auszuwerten – Stichwort »Big Data«. 

Damit dies vernünftig funktioniert, müssen die bereits an Bord und in der Reederei schon vielfach vorhandenen Insellösungen mithilfe moderner Informations- und Kommunikationstechnik integriert werden. Die technische Grundlage hierfür sind intelligente und digital vernetzte Systeme. Mit ihrer Hilfe soll ein weitestgehend selbstorganisierter Schiffsbetrieb ermöglicht werden. 

Vernetzung & Optimierung

Die Besatzung und die für das Schiffsmanagement verantwortlichen Entscheider an Land sollen miteinander und mit den Maschinen, Anlagen und der erforderlichen Logistik kommunizieren und kooperieren. Hauptziel der Interaktion ist es, die Menschen an Bord und in der Reederei bei ihren Tätigkeiten zu unterstützen, indem sie Routineaufgaben weitestgehend selbst erledigen. Der Besatzung und der Reedereiinspektion bleibt damit mehr Zeit für Aufgaben, deren Erfüllung zu einer Steigerung der Effizienz beitragen. Die Technologien, die es ermöglichen, physische und virtuelle Gegenstände miteinander zu vernetzen und sie durch Informations- und Kommunikationstechniken zusammenarbeiten zu lassen, ist als »Internet of Things« bekannt. Das Ziel der Vernetzung sei es natürlich auch, nicht mehr nur einen einzelnen Operationsschritt, sondern eine ganze Wertschöpfungskette zu optimieren. Das Netz soll zudem alle Phasen des Lebenszyklus des Schiffes einschließen – von der Definition der Transportaufgabe über die Entwicklung, Fertigung, Nutzung und Instandhaltung bis zum Recycling.