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Nach dem teuren Reinfall Anfang des Jahres startet die britische Regierung einen zweiten Versuch, sich Transportkapzitäten für den Fall des Brexit zu sichern.

Der erste Anlauf hatte sich zu einem teuren Fehlschlag entwickelt. Ende vergangenen Jahres waren drei Fährreedereien beauftragt worden worden, mit dem Ausstieg Großbritanniens aus der EU zusätzliche Frachtkapazitäten zwischen dem Königreich und dem europäischen Festland aufzubauen. Bekanntlich wurde der Brexit verschoben, die Stornierungskosten für den 100-Mio.-Auftrag und Entschädigungen summierten sich letztlich auf 85 Mio. £ (knapp 95 Mio. €).

Jetzt folgt der zweite Anlauf. Das berichtet die BBC unter Berufung auf Regierungskreise. Als neuer Termin für einen möglichen Brexit steht der 31. Oktober im Raum. Reedereien seien aufgefordert, sich um die Bereitstellung zusätzlicher Frachtkapazitäten zu bewerben.

Eine Auftragsgarantie gebe es nicht, London wolle sich aber über eine Rahmenvereinbarung bei Bedarf alle Optionen offen halten. Über zusätzliche Transportkapazitäten soll ein mögliches Abfertigungschaos in Dover kompensiert werden.

Anders als beim ersten Versuch werde es dieses Mal eine offene Ausschreibung geben, an der sich EU-weit alle interessierten Unternehmen unabhängig beteiligen könnten, wird in London versichert. Angesprochen sind nicht nur Fährreedereien, sondern grundsätzlich alle Anbieter mit RoRo-Kapazitäten für Lkw, also auch die in der ersten Runde nicht beteiligte Eurotunnel-Gesellschaft.