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Als erster Seefrachtspediteur hat Panalpina die Einführung eines Kriegsrisko-Zuschlags für Transporte durch die Straße von Hormuz angekündigt.

Panalpina, der weltweit viertgrößte Seefracht-Spediteur, erhebt angesichts verteuerter Versicherungsprämien künftig einen Kriegsrisiko-Zuschlag (War Risk Surcharge) für Ladungen, die ihren Weg durch die Straße von Hormuz nehmen. Zuvor hatten bereits alle wichtigen Linienreedereien, darunter Hapag-Lloyd einen solchen Preisaufschlag eingeführt. Zuletzt waren zwei Tanker, darunter ein von Bernhard Schulte gemanagte Schiff, vor Fujairah angegriffen worden.

Im Jahr 2018 beförderte Panalpina in der Seefracht rund 1,5 Mio. TEU. »Es besteht ein erhöhtes Risiko, in der Golfregion zu operieren oder Waren dorthin zu transportieren«, sagt Peder Winther, Panalpinas globaler Leiter Seefracht. Nachdem die großen Reedereien versicherungsbezogene Zuschläge erhoben hätten, müsse auch Panalpina diese Kosten weitergeben, um wettbewerbsfähig zu bleiben, heißt es.

Fällig werden künftig pauschale Zuschläge über den hauseigenen Carrier Pantainer Express Line. Der Aufpreis liegt bei 52 $/TEU für Full Container Load (FCL)-Sendungen. Bei allen anderen Sendungen (LCL) seien es 3 $/m³. Zum Vergleich: Die Linien-Carrier erheben zwischen 36 $/TEU (CMA CGM) und 42 $/TEU (Hapag-Lloyd).

Die neue Gebühr werde ab sofort erhoben. Die Verteuerung betrifft alle Transporte durch die Straße von Hormuz und für Herkunfts-/Bestimmungshäfen in Bahrain, Irak, Kuwait, Oman, Katar, Saudi-Arabien (Osthäfen) sowie in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE). Ausnahme sind Sendungen, die aus den USA stammen oder dafür bestimmt sind. Für sie gilt der Zuschlag erst ab dem 1. August.

»Was zählt, ist das Datum des Bill of Lading«, erklärt Winther. »Wir beobachten die Entwicklung in der Golfregion aufmerksam und werden den Kriegsrisikozuschlag entsprechend anpassen.«