Ein für seine auffällige Farbgebung berühmtes Containerschiff hat seine letzte Reise angetreten. Die 1992 gebaute, ehemalige »Contship Germany« (1.599 TEU) wird in China verschrottet.[ds_preview]
Das 1992 gebaute Schiff gehörte zu einem der frühen Standardtypen mittelgroßer Containerschiffe. Das Design BV 1600 wurde zwischen 1986 und 1993 insgesamt zwölfmal in Deutschland gebaut, achtmal vom Bremer Vulkan, die anderen vier Einheiten kamen von Schichau Seebeck in Bremerhaven. Beide Werften gibt es längst nicht mehr.
Nun ist auch das Schicksal der ehemaligen »Contship Germany« besiegelt. Die heutige »Xin Bin Jiang«, betrieben von Fujian Changan Shipping, ist auf einer Abwrackwerft in Xinhui (China) eingetroffen, berichtet der Branchendienst Alphaliner.
Bekannt wurde das Schiff wegen seines auffälligen pinkfarbenen Anstrichs. Die damalige »Contship Germany« war in den 1990er-Jahren Teil eines Trios auffallend »bunter« Schwesterschiffe, die für die Conti Reederei gebaut und von dieser anschließend an verschiedene Reedereien verchartert wurden.
Neben der Variante »pink« gab es noch die ganz in Gelb gestrichene »Contship Singapur« sowie die türkis gehaltene »Contship Italy«. Cecilia Battistello, Reedereichefin der Contship Container Lines, habe damals »fröhliche« Farben gewollt, so ist es überliefert.
Die Contship Container Lines, 1968 gegründet, wurde zunächst 1997 von CP Ships übernommen und verschwand 2005, als CP Ships selbst aufgekauft und bei Hapag-Lloyd integriert wurde. Die »Contship Germany« wechselte im Mai 2010 nach China und wurde hauptsächlich im innerchinesischen Fahrtgebiet eingesetzt.
Die Rumpffarbe »pink« hat sich zunächst nicht durchgesetzt, das deutsche Containerschiff blieb über viele Jahre hinweg die auffällige Ausnahme. Erst mit der Gründung von ONE, des Containerbündnisses der drei japanischen Reedereien NYK, K Line und MOL, feierte die Farbe ihr Comeback – ONE spricht allerdings nicht von Pink, sondern von Magenta.
