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Großbritannien ist offenbar bereit, den vor Gibraltar festgesetzten Tanker »Grace 1« freizugegeben. Verlangt werden Garantien Irans, dass das Öl nicht für Syrien bestimmt ist.[ds_preview]

Der Tanker war am 4. Juli von britischen Spezialkräften vor Gibraltar geentert und beschlagnahmt worden. Großbritannien handelte Spekulationen zufolge auf Ersuchen der USA, weil ein Verdacht eines Verstoßes gegen bestehende EU-Sanktionen gegen Syrien besteht. Das Schiff war durchsucht und die Besatzung war vernommen worden. Zwischenzeitlich waren der Kapitän und sein 1. Offizier verhaftet worden. Sie sind inzwischen wieder auf freiem Fuß.

Nach Angaben des britischen Außenministers Jeremy Hunt könnte die »Grace 1« wieder freikommen. London verlangt zuvor aber die Zusicherung Irans, dass die Ladung Rohöl tatsächlich nicht für Syrien bestimmt ist. Dies habe er seinem Amtskollegen mitgeteilt. Teheran hatte dies von Beginn an dementiert und die sofortige Freigabe von Schiff und Besatzung gefordert. Ein hochrangiger Vertreter der Revolutionsgarden hatte zudem mit Vergeltung gedroht.

Der Vorfall vor Gibraltar hatte die Spannungen zwischen den USA und ihren Verbündeten, darunter Großbritannien, sowie Iran und die Lage am Persischen Golf deutlich verschärft. Erst vor wenigen Tagen hatten Boote der iranischen Revolutionsgarden angeblich versucht, den englischen Tanker »British Heritage« in der Straße von Hormus abzudrängen und in iranische Hoheitsgewässer zu zwingen. Die Fregatte »HMS Monrose«, die als Geleitschutz unterwegs war, hatte die Attacke Berichten zufolge abgewehrt.

Die USA wollen Berichten zufolge ein Bündnis schmieden, dass Tankern der beteiligten Staaten grundsätzlich Schutz vor möglichen Angriffen in der Straße von Hormus gibt. Dies gilt als Reaktion auf die Attacken auf zwei Schiffe, darunter einen Tanker im Management von Bernhard Schulte, vor Fujairah. Washington beschuldigt den Iran, dafür verantwortlich zu sein. Auch das wird von Teheran dementiert.