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Die Zahl der Entführungen und bewaffneten Angriffe auf Schiffe vor Nigeria ist nach neuen Zahlen des International Piracy Reporting Centre IMB gesunken.

Piratenangriffe sind seit langem eine ernsthafte Bedrohung und schaffen Unsicherheit sowohl für die Besatzungsmitglieder als auch für die Reedereien. Aber neue Zahlen zeigen nun[ds_preview], dass die Zahl der Piratenangriffe rückläufig ist. Weltweit wurden bisher 78 Fälle von Piraterie und bewaffnetem Raubüberfall auf Schiffe registriert, verglichen mit 107 Vorfällen im gleichen Zeitraum im Jahr 2018.

Für den Golf von Guinea und vor der Küste Nigerias gab es vor allem im zweiten Quartal 2019 weniger registrierte Vorfälle. In der ersten Jahreshälfte 2019 wurden 21 Piratenangriffe vor Nigeria registriert. Diese Zahl ist von 31 Vorfällen im gleichen Zeitraum 2018 gesunken. Der Rückgang sei unter anderem auf einen schnelleren Einsatz der nigerianischen Flotte zurückzuführen, sagt der dänische Reederverband.

»Wir freuen uns sehr, dass die Zahl der Vorfälle rückläufig ist. Die Entwicklung unterstreicht, wie wichtig es ist, dass die Länder in den exponierten Regionen beginnen, ihrer Verantwortung für den Schutz ihrer Gewässer gerecht zu werden, und für den Golf von Guinea haben wir insbesondere Nigeria dabei gesehen, wichtige Anstrengungen zu unternehmen«, sagt Asbjørn Overgaard Christiansen, geschäftsführender Direktor für Sicherheit, Umwelt und Meeresforschung bei Danish Shipping.

Acht von neun Vorfällen ereignen sich vor Nigeria

Obwohl die Zahl der Vorfälle rückläufig ist, sind der Golf von Guinea und insbesondere die Gewässer vor Nigeria in Westafrika nach wie vor am stärksten von gewalttätigen Übergriffen und Entführungen betroffen. Acht von neun Vorfällen, in denen Piraten auf Handelsschiffe geschossen haben, ereigneten sich vor Nigeria, während sich fast die Hälfte der weltweit gemeldeten Piratenvorfälle im Golf von Guinea ereigneten.

Der Golf von Guinea gilt daher als das Gebiet, in dem das größte Risiko für Seeleute besteht. 73% der weltweiten Entführungen und 92% der gesamten Geiselnahmen werden in diesem Gebiet registriert.

27 Besatzungsmitglieder wurden in der ersten Jahreshälfte 2019 in der Region entführt,  25 Entführungen waren es im gleichen Zeitraum 2018 entspricht. Danish Shipping fordert daher die Reedereien auf, weiterhin die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, wenn sie in diesen Bereichen tätig sind.

»Piratenangriffe sind ein ernsthaftes Problem für Handelsschiffe und ihre Besatzungsmitglieder. Deshalb ist es wichtig, dass die Arbeit zur Bekämpfung der Piraterie fortgesetzt wird«, sagt Asbjørn Overgaard Christiansen.