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Das Jahr 2019 startet als Aufholjagd bei Fusionen und Übernahmen in der Transport- und Logistikbranche. Hafenterminals bleiben attraktive Ziele, schreibt PwC.[ds_preview]

Insgesamt wurden zwischen Anfang Januar und Ende Juni 123 Deals angekündigt. Das seien 23 Transaktionen mehr als im besonders schwachen zweiten Halbjahr 2018, heißt es in einem Bericht der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC). Auch der Gesamtwert der Transaktionen sei im Vergleich zum 2. Halbjahr 2018 von 41,6 Mrd. $ auf 63,4 Mrd. $ deutlich angestiegen und habe wieder das Niveau der vergangenen fünf Jahre erreicht.

Insgesamt wurden im ersten Halbjahr zwölf Mega-Deals von >1 Mrd. $ angekündigt – allein fünf im Infrastrukturbereich. »Der Handelskonflikt zwischen China und den USA, Spannungen mit dem Iran und der Türkei, der nahende Brexit und auch steigende Zölle konnten die Aktivitäten nicht bremsen«, sagt Ingo Bauer, Leiter des Bereichs Transport & Logistik bei PwC Deutschland.

Drei der zwölf angekündigten Mega-Deals betrafen die Schifffahrt. Der australische Infrastrukturinvestor Macquarie war gleich an zwei großen Transaktionen beteiligt, die repräsentativ für die Entwicklung in der Branche stehen: Er verkaufte sein Containerterminal DCT Gdansk in Polen für 1,32 Mrd. $ – und verlagerte seine Hafenaktivitäten strategisch in die USA, indem er dort den Long Beach Container Terminal (LBCT) für 1,78 Mrd. $ erwarb.

»Hafenterminals bleiben aufgrund ihrer Größe und der Stabilität der Anlageerträge sehr attraktive Vermögenswerte für Infrastrukturfonds, Finanzinvestoren und andere institutionelle Anleger«, lautet die Einschätzung von André Wortmann, Koordinator Transport & Logistik Deals bei PwC Europe.

Mit nur 23 Deals in Europa verlief das erste Halbjahr eher ruhig (H1 2018: 38), trotz dem relative hohen Volumen mit 54 Mrd. $. Dies liege vor allem an den Unsicherheiten über den bevorstehenden Brexit. Aber auch der Anteil chinesischer Abschlüsse sei von 40% im zweiten Halbjahr 2018 auf nun 26% gesunken. »China investiert dennoch stark in die Logistik, vor allem in Schienen, Straßen und die Schifffahrt, um dem Negativtrend entgegenzuwirken«, so Thomas Heck, Leiter der China Business Group bei PwC Deutschland. Dies sei zudem ganz im Sinne der Investitionspolitik der Neuen Seidenstraße.