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Deutschland ist dem internationalen Hong Kong-Übereinkommen für ein umweltgerechtes Schiffsrecycling offiziell beigetreten. Das OK vom Bundestag gab es bereits im vergangenen Herbst.

Das Übereinkommen von Hong Kong stammt aus dem Jahr 2009 und soll helfen, ein sicheres und umweltgerechtes Recycling von Schiffen international durchzusetzen. 80% aller alten Schiffe werden heute auf Werften in Asien recycelt, vornehmlich in Indien, Bangladesch und China.

Das Übereinkommen sieht im Einzelnen vor, dass als gefährlich eingestufte Materialien beim Schiffsbau beschränkt oder verboten werden, eine Liste der verbauten Stoffe vorliegt, vor Beginn der Abwrackarbeiten ein schiffsspezifischer Recyclingplan behördlich genehmigt werden muss und die Verschrottung auf zertifizierten Werften stattfindet. Es geht aber vor allem darum, die Arbeits- und Umweltbedingungen für die Arbeiter der Abwrackwerften zu verbessern.

Der Bundestag hatte dem Beitritt Deutschlands bereits im Oktober zugestimmt. Jetzt wurde er auch offiziell mit der Übergabe einer entsprechenden Urkunde an den Generalsekretär der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation IMO, teilte das Bundesverkehrsministerium mit.

»Jedes Jahr werden mehr als tausend Seeschiffe abgewrackt«, sagte der Parlamentarische Staatssekretär Enak Ferlemann. Er hoffe, dass Deutschland mit dem Beitritt weitere Staaten motiviere, das Übereinkommen von Hongkong zu ratifizieren, damit es baldmöglichst in Kraft treten kann.

Insgesamt haben dies bereits 13 Staaten diesen Schritt vollzogen, die laut BMVI knapp 30% der Welthandelstonnage vertreten. Zum endgültigen Inkrafttreten fehlten noch mindestens zwei Staaten mit einem Anteil von 10,58% der Weltflotte.