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Bei der bevorstehenden Umstellung des Schiffsbetriebs auf niedrigschwefeligen Bunker laut Marpol 2020 drohen die Charterer einen Großteil der Kosten auf die Reeder abzuwälzen.

Davor warnt der Schutzverein Deutscher Rehder. Bei Vertragsverhandlungen in den vergangenen Wochen hätten diverse Zeitcharterer Klauseln vorgelegt, die »h[ds_preview]äufig für Reedereien nachteilige oder unklare Bestimmungen« enthielten. Das betreffe zum Beispiel den Umgang mit Restmengen an altem, hochschwefeligem Treibstoff bei Rücklieferung aus einer Charter kurz vor Jahresende, wie Geschäftsführer Michael Wester erläutert.

Je höher die Menge, die in den Tanks verbleibt, desto höher die Entsorgungs- und Reinigungskosten. Die gängige Regelung, wonach Schiffe mit der gleichen Menge an Brennstoff zurückzuliefern seien wie bei Anlieferung, berge somit ein erhöhtes Kostenrisiko für die Reeder. Stattdessen müssten die Rücklieferungsbedingungen so angepasst werden, dass etwaige Mehrkosten für Reinigung und Entsorgung nicht zu Lasten des Reeders gingen, so Wester.

Bei lang laufenden Beschäftigungsverträgen über 2020 hinaus sieht der Experte das Problem, dass Charterer die Tankreinigung und Umstellung auf den teureren »Low-Sulphur«-Brennstoff möglichst weit hinauszögern möchten, um Kosten zu sparen. Sollte dann etwas schiefgehen, drohten teure Betriebsunterbrechungen und Einnahmenausfälle für die Schiffe. Vertraglich absichern müssten sich die Reeder auch für Deviations-Kosten, falls ihre Schiffe für Tankreinigungen größere Umwege in Kauf nehmen müssten, sagte Wester. (mph)