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Chinas Schiffbauindustrie hat sich im ersten Halbjahr jeden zweiten Neubau-Auftrag gesichert. Künftig will man zunehmend technisch hochwertige Schiffe anbieten.

Die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua hat jetzt die Zahlen für die ersten sechs Monate des Jahres bekannt gegeben. Demnach lag der Output der Schiffbau-Industrie Chinas bei 19,66 Mio. tdw, was ein Plus von 4,2% bedeutet. Xinhua bezieht sich auf Angaben des Ministeriums für Industrie und Informationstechnologie.

Der weltweite Neubaumarkt hat sich speziell im zweiten Quartal zwar relativ deutlich abgekühlt. Von diesem Kuchen meint man in Peking jedoch den größten Teil abbekommen zu haben. Laut den jetzt veröffentlichten Zahlen erhielt die Werften der Volksrepublik 51,8% der weltweiten Auftragseingänge und hielt 42,9% der bestehenden Aufträge, »was die führende Rolle des Landes in der Branche festigte«. Konkrete Angaben zu den einzelnen Schifffahrtssegmenten werden dabei allerdings nicht gemacht. Verwiesen wird jedoch auf das Vorjahr, in dem die Werte bei 43,9% und 42,8% lagen.

Im Ministerium ist man sich bewusst, dass auch für Chinas Werften die Zeiten nicht nur rosig sind. »Angesichts einer schwachen Weltkonjunktur sieht sich die Schiffbauindustrie jedoch nach wie vor mit düsteren Umständen konfrontiert«, heißt es. Vizeminister Xin Guobin hatte zuletzt die offizielle Strategie der Regierung wiederholt, intelligente Schiffe und Fertigung seien die Treiber für die qualitativ hochwertige Entwicklung der chinesischen Schiffbauindustrie.

Gerade diese Entwicklung bereitet der ausländischen Konkurrenz zunehmend Sorgen. Südkorea, ebenfalls eine Großmacht im Schiffbau, kämpft gegen Überkapazitäten. Auch in Deutschland und Europa, versucht die Industrie, ihre Marktpositionen zu verteidigen. Während die Zulieferer, etwa im deutschen VDMA-Verband, zumindest zum Teil von Chinas Wachstum profitieren, fordern die Werften schon längere Zeit politische Initiativen und Unterstützungsmaßnahmen, gerade mit Blick auf die starke staatliche Förderung aus Peking.