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Mit einer langen Liste an Kommentaren und Begründungen haben sich internationale Reederverbände gegen die Gebührenpläne für den Panama-Kanal ausgesprochen.

Im Kern geht es um eine geplante Erhöhung um 5 bis 15% zum 1. Januar 2020, die die Kanalbehörde ACP nach jahrelangen Debatten im Rahmen eines neuen Konsultationsverfahrens in[ds_preview] Aussicht gestellt hatte. Mit einem gemeinsamen Papier haben nun der internationale Reederverband ICS sowie die Regionalverbände aus Europa (ECSA) und Asien (ASA) ein deutliches Signal zurückgesandt. Zusammen repräsentieren sie nach eigenen Angaben über 9ß% der weltweiten Tonnage.

Das abgelaufene Geschäftsjahr 2018 war für den Pananakanal in Bezug auf die durchquerte Tonnage ein neuer Rekord
Das abgelaufene Geschäftsjahr 2018 war für den Pananakanal in Bezug auf die durchquerte Tonnage ein neuer Rekord. Foto: ACP

Prinzipiell heißen die Verbände das Konsultationsverfahren und den Dialogversuch der Behörde gut. Doch bereits an diesem Punkt setzt eine erste Kritik an. So wird die ACP aufgefordert, die Frist für Vorankündigungen von sechs auf zwölf Monate auszudehnen, um eine bessere Planungssicherheit zu ermöglichen.

»Mindestens sechs Monate«

Zudem stößt der Zeitpunkt der Erhöhung auf großen Widerstand, fällt er doch mit dem Inkrafttreten des »Sulphur Cap« der IMO zusammen, der durch die notwendige Umstellung auf schwefelärmeren Kraftstoff oder Investitionen in Scrubber ohnehin zu großen Kosten führe. Die Compliance-Kosten werden von ICS, ECSA und ASA auf 30 bis 50 Mrd. $ pro Jahr geschätzt. Angesichts der Unsicherheit bezüglich der Verfügbarkeit von konformen Kraftstoffen erwarte man einen weiteren Anstieg der Bunkerpreise.

Zusammen mit größeren Unsicherheiten durch geo- und handelspolitische Konflikte, damit einhergehend höhere Versicherungsprämien, könnte die Zusatzkosten und Auflagen für Reeder dem Welthandel schaden. Daher fordern die Reeder eine Verschiebung der Gebührenerhöhung um mindestens sechs Monate. Zudem hätten einige Segmente wie die Bulk-Schifffahrt ohnehin nach wie vor Probleme, so dass eine Erhöhung »die ohnehin schon volatilen Marktbedingungen weiter verschärfen« würden.

Eine weitere Forderung ist, auf die Unterscheidung zwischen Panamax- und Neopanamax-Schiffen zu verzichten.