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Mit »East Anglia ONE« baut der spanische Energiekonzern Iberdrola den ersten Teil eines neuen Mega-Offshore-Windparks in der britischen[ds_preview] AWZ. HANSA-Redakteur Felix Selzer konnte sich aus dem Hubschrauber ein Bild vom Baufortschritt machen.

Geplant ist eine installierte Leistung von 714 MW zur Versorgung knapp 600.000 britischer Haushalte mit Strom ab 2020. 48km vor Suffolk in der Nordsee erstreckt sich das Baufeld über 33km2. Hier sollen 102 Windturbinen von Siemens Gamesa mit einer Leistung von jeweils 7 MW und einer Höhe von jeweils 235m stehen.

Die je 65m hohen Jacket-Fundamente stehen zum großen Teil schon im Wasser, weitere Gründungen und Turmsegmente warten in Vlissingen weithin sichtbar derzeit auf ihren Transport und die Installation. Die Installation der ersten Turbine begann am 12. Juni. Die 75m langen Turbinenblätter baut Siemens Gamesa in seinem Werk in Green Port Hull. Im Bereitstellungshafen Great Yarmouth werden die Blätter und Turbinen vormontiert und aufs Schiff verladen.

Bereits im August 2018 war die in Spanien bei Navantia Puerto Real gefertigte, 167m hohe Offshore Substation »Andalusia II« an ihren Bestimmungsort gebracht worden. Hier wird der von den Windrädern produzierte Strom für die Übertragung an Land von 66 kV auf 220 kV transformiert. Über zwei Seekabel, je 85km lang, gelangt der Strom dann an die Küste zur Konverterstation. In Bramford (Suffolk) wird derzeit der Anschluss an das britische Stromnetz gebaut. Im Hafen von Lowestoft wird das Projekt überwacht, hier soll auch ein Wartungszentrum für den Windpark entstehen.

2009 hatten sich die Iberdrola-Tochter ScottishPower Renewables und Vattenfall Wind Power die Rechte zur Entwicklung von Offshore-Kapazitäten vor der Küste von East Anglia erhalten – zunächst in einem Joint Venture, mittlerweile verfolgen die Firmen die Projekte separat. East Anglia ONE ist das erste von vier Iberdrola-Projekten in der Region East Anglia. Für East Anglia THREE (1.200 MW) wurde kürzlich von der Planungsinspektion die Genehmigung erteilt. Mit East Anglia ONE North sollen noch einmal 800 MW hinzukommen, East Anglia TWO soll eine Kapazität von 900 MW beisteuern. Beide Projekte befinden sich noch im Entwicklungsstadium.