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Ein Arbeiter ist bei Kabir Steel’s Khawja, einem Abwrackunternehmen in Chittagong, Bangladesch, nach einem Sturz aus großer Höhe ums Leben gekommen. Wie lokale Medien berichten, ereignete sich das Unglück an Bord der »Ever Union«.

Das 285 m lange und 40 m breite Containerschiff ist im April in Chittagong angekom[ds_preview]men, um dort verschrottet zu werden. Die taiwanesische Reederei sei mehrfach wegen ihrer Praktiken beim Schiffsabbrüchen in die Schlagzeilen geraten, so die NGO Shipbreaking Plattform. Im Januar 2018 hatte die norwegische Zentralbank angekündigt, Evergreen aus dem staatlichen Pensionsfonds Global auszuschließen. Der Eigner verwalte seine Schiffe schlecht und verkaufe sie, um schmutzig und gefährlich am Strand von Chittagong abzubrechen, hieß es als Begründung.

Die 1997 gebaute »Ever Union« ist nun schon das fünfte Schiff, das in diesem Jahr in Bangladesch anlandete, um verschrottet zu werden. Drei wurden angeblich an die Werften von Kabir Steel verkauft.

Die »Ever Union« wird in Chittagong abgebrochen
Die »Ever Union« wird in Chittagong abgebrochen. © Wägener

Bevor die »Ever Union« für mehr als 10 Mio. $ verkauft wurde, wurde sie in »Vera« umbenannt. Auch die Flagge wurde gewechselt. Das Schiff gehörte fortan dem Register Palaus an, das bei Paris MoU auf der »schwarzen Liste« geführt wird. MAritimen Datenbanken zufolge war das Unternehmen Nabeel Ship Management mit Sitz in den Vereinigten Arabischen Emiraten in den End-of-Life-Verkauf involviert. Nabeel sei kürzlich in den Versuch einer illegalen Ausfuhr des Schiffes »Harrier« aus Norwegen verwickelt gewesen, so die NGO Shipbreaking Plattform. Die polizeilichen Ermittlungen, die nun von der Abteilung für Finanzkriminalität geleitet würden, würden noch immer andauern, hieß es.

Obwohl die Aktivitäten beim Abwracken in Bangladesch aufgrund der Monsunregen eher langsam vorangehen, ereignen sich immer wieder Unfälle. Laut der Mitgliedsorganisation YPSA der Plattform hat Anfang Juli ein weiterer Arbeiter in Chattagong sein Leben verloren. Er soll auf der Werft der Tahsin Steel Corporation sein Leben verloren haben.

Berichten zufolge gab es auf Abwrackwerften in der Region im vergangenen Jahr insgesamt 20 Todesopfer. Es sei die höchste Zahl der vergangenen acht Jahre. Die die beiden jüngsten Unfälle sei die Zahl der Toten auf Werften bereits auf mindestens zehn gestiegen, hieß es weiter.

Unfälle ereigneten sich immer wieder. Dies deute darauf hin, dass die Werftbesitzer noch immer nicht die Absicht hätten, die Sicherheit der Arbeiter zu gewährleisten, sagt Muhammed Ali Shahin, Projektkoordinator bei YPSA.