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Die Kreuzfahrtindustrie boomt, die Schiffe werden immer größer und mit ihnen die Fahrgast­kapazitäten. Entsprechend sind auch die Brand­schutzanforderungen gestiegen, etwa für große Rolltore

Waren auf den Kreuzfahrtschiffen anfangs noch 2.000 Passagiere eine Herausforderung, so sind heute Passagierzahlen von über 6.000 (plus 3.000 Crewmitglieder[ds_preview]) fast schon zum Standard geworden. Dies bringt mehr Betten, mehr Kabinen, mehr Decks, mehr Restaurants und mehr Freizeitangebote mit sich. Doch nicht nur die kapazitiven, ästhetischen und entertainenden Anforderungen sind gestiegen, auch die Anforderungen der Schiffsicherheit haben zugenommen, speziell im Sektor Brandschutz.

Shoppingmalls, Theater und Sporthallen erstrecken sich mitunter über drei bis vier Decks. Die Einkaufspromenaden führen heute durch – früher sauber abgetrennte – Feuerzonen, der Gast möchte hier aber von den Sicherheitsmaßnahmen am liebsten so wenig wie möglich sehen.

Hierauf hat die Firma Kaefer Schiffsausbau in Bremen bereits vor einigen Jahren reagiert und mit ihrem Kooperationspartner Effertz Tore Brandschutz-Rolltore entwickelt. Beiden Firmen ist es gelungen, große Öffnungen in den brandschutzrelevanten Bereichen sicher zu verschließen und somit für den Brandfall sicher zu trennen – und das nahezu unsichtbar für die Gäste an Bord. Die 15m breiten und 9,50m hohen Rolltore entsprechen der höchsten Brandschutzklasse A-60. Aber auch in den niedrigeren Brandschutzklassen wie A-0 bietet das Unternehmen zertifizierte Rolltore bis zu einer Abmessung von 15m Breite und 9,50m Höhe an.

Durch zahlreiche Versuche und Berechnungen sei es gelungen, dieses System nach den Ansprüchen der SOLAS und den MED-Richtlinien zertifizieren zu lassen. Durch ein innovatives Design seien die Rolltore im geöffneten Zustand fast unsichtbar und beeinträchtigen weder die Passagiere noch die Crew.

Die 362m lange, 2009 in Dienst gestellte »Oasis of the Seas« der Reederei Royal Caribbean International (RCI) ist eines der ersten Kreuzfahrtschiffe, auf dem die großen Rolltore installiert sind. Einer der kritischen Bereiche waren die großen vertikalen Hauptzonen. Sie waren länger als in den SOLAS-Vorschriften der International Maritime Organization (IMO) erlaubt. Entsprechend war hier das Risiko von intensiven Bränden und deren rascher Ausbreitung erhöht. Daher war der in SOLAS Kapitel II-2, Regel 17, dargestellte leistungsorientierte Ansatz erforderlich, um Alternativen zu bewerten.

Es wurde eine umfassende Brandschutzanalyse durchgeführt, inklusive einer Brandgefahrenstudie, bei der zahlreiche Brandszenarien über mehrere große vertikale Zonen und Decks modelliert wurden. Dabei zeigte sich, dass durch sehr große Rolltore und massive Rauchabzugsanlagen das Risiko »in einem akzeptablen Rahmen gehalten werden konnte«, wie es hieß.

Mittlerweile sind die Rolltore von Kae­fer auf nahezu allen Neubauten von Kreuzfahrtschiffen und Luxusyachten zu finden. Durch die Erweiterung des Portfolios sind Brandschutzanwendungen mit Rolltoren, Hubstaffeltoren und Schiebetüren in verschiedenen Brandklassen, wie A-0 und A-60 sowie in allen Räumlichkeiten der Schiffe zu sehen.

Auch für kleinere Öffnungen gibt es passende Lösungen. In den Abmessungen von bis zu 5 x 5m können die leichten und nahezu unsichtbaren Brandschutzschiebetüren eingesetzt werden. Diese seien bis zu 40% leichter als vergleichbare Türen. Auch diese Produkte erfüllen alle Kriterien der SOLAS und der Flaggenstaaten.