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Mit einem besonderen Fokus unter anderem auf Isolierung und Spritzschutz wollen der Motorenbauer Wärtsilä, die Klasse DNV GL und die Cruise-Reederei Royal Caribbean den Brandschutz im Maschinenraum verbessern

Dafür wurde ein gemeinsames Projekt gestartet. Schon seit 2016 arbeiten die Partner mit Interessengruppen zusammen, um Daten zu sammeln, die[ds_preview] wichtigsten Risiken zu analysieren und Sicherheitsbarrieren zu entwickeln.

Infolgedessen startete RCL ein Programm zur Verbesserung des Brandschutzes im Maschinenraum in der gesamten Flotte, Wärtsilä lieferte technische Lösungen und Verfahren für die Wartung ihrer Motoren, die Klassifikationsgesellschaft DNV GL führte die neue Notation F(M-P) ein, die sich nicht nur auf die Systeme, sondern auch auf die Prozesse und Personen konzentriert.

Jyrki Salo, Senior Product Manager (SOLAS) bei Wärtsilä, erläutert: »Die Entwicklung des 150°C-Designs hat ihre Wurzeln in der Sicherheitsinitiative vor drei Jahren.« Die Entwicklung eines erfolgreichen SOLAS-konformen Produkts sei das Ergebnis zahlreicher Designverbesserungen. »Unsere lange Geschichte der Nachrüstung von SOLAS-konformen Designs hat zu einer Lösung geführt, die es ermöglicht, unter 150°C zu gehen. Wir haben auch die Erfahrungen aus früheren Entwürfen genutzt und die neuen Designs entsprechend angepasst«, so Salo weiter.

Neue Notation

Auf Basis der Unfallstatistik, wonach viele Maschinenraumbrände auftreten, wenn brennbare Flüssigkeiten eine heiße Oberfläche erreichen, führt die Notation Prozesskontrollen und technische Maßnahmen ein, um dies zu verhindern.

Der Schwerpunkt liegt sowohl auf internen als auch auf externen Prozessen und Verfahren, wobei die Auditierung von Verfahren zur effizienteren Aufsicht erforderlich sei. »Wahrscheinliche Leckagebereiche« werden identifiziert und Eindämmungsstrategien angeboten. Die Steuerung und Überwachung von Vibrationen in wesentlichen Systemen wird als eine zusätzliche Anforderung betrachtet. Die Isolierung potenziell heißer Oberflächen gilt ebenfalls als »zentrales Thema«, weshalb die Wartungsaktivitäten in diesem Bereich besonders hervorgehoben werden.

Klasse für »Navigator of the Seas«

Wärtsilä betont auf Nachfrage, die Lösung ist eine Kombination aus langjähriger Erfahrung und modernen Isoliertechnologien und -materialien, auch mit Luft als Isolierung, wenn sie die bestmögliche Wahl ist: »Ein wichtiges Wissen ist es, zu verstehen, wann man nicht überisolieren sollte. Der Aspekt der Wartbarkeit muss berücksichtigt werden und geht Hand in Hand mit diesen verschiedenen Isolationskonzepten.«

Zum Portfolio gehören den Angaben zufolge Produkte, die sich auf die Leckageüberwachung und den Spritzschutz in den kritischen Bereichen konzentrieren, wie z.B. um die Hochdruck-Kraftstoffpumpe und die Bereiche zwischen Zylinderkopf und Abgasleitung.

Die Notierung F(M-P), die bei RCLs neuem Kreuzfahrtschiff »Navigator of the Seas« Anwendung findet, identifiziert Schlüsselbereiche für die Brandprävention in Maschinenräumen auf der Grundlage von Analysen, Feedback von Sachverständigen und Best Practices aus der Industrie. Normen und Prozesse werden aufgestellt, die sich auf die Vermeidung, Erkennung und Eindämmung von Ölleckagen, das Abschalten des Systems sowie die Verhinderung von Zündungen konzentrieren.

»Die neue Notation vereint viele Aspekte zur Verbesserung der Sicherheit«, sagt Knut Ørbeck-Nilssen, CEO von DNV GL – Maritime. Es werde deutlich, wie wichtig es ist, aus Unfalldaten zu lernen, und wie durch die Kombination von Erkenntnissen der Klassifikation und der Industrie die Sicherheit erhöht werden könne.