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LNT Marine hat die Tests seines neuartigen LNT A-BOX-Containmentsystems an Bord der »Saga Dawn« erfolgreich abgeschlossen. Mit dem einfacheren Tankdesign sollen mehr Werften LNG-Schiffe bauen können.

Der mittelgroßen LNG-Tanker »Saga Dawn« wird von der Werft China Merchants Heavy Industry (Jiangsu) Werft gebaut und soll im Juli [ds_preview]abgeliefert werden. Saga LNG Shipping und China Merchants Industry Holdings (CMIH) hatten Ende 2015 einen Vertrag über den 45.000 m3 fassenden LNG-Tanker unterschrieben, wobei die Werft anschließend mit Singapurs LNT Marine einen Lizenzvertrag über das neue Containmentsystem LNT A-BOX abschloss.

Kjetil Sjølie Strand, Chief Executive Officer von LNT Marine, erklärt: »Der Erfolg der Gasversuche – der Höhepunkt von fast zehn Jahren Forschung und Entwicklung – bestätigt, dass das LNT-A BOX-Konzept eine praktikable Lösung für flexible LNG-Tanker ist.«

Die von ABS klassifizierte »Saga Dawn« basiert auf dem LNT Marine LNT45 Design, während das Basisdesign in Zusammenarbeit mit dem schwedischen FKAB entwickelt wurde. Es werde das erste Schiff seit Jahrzehnten sein, dass ein völlig neues LNG-Containment-System nutzen werde, heißt es.

Kleinere LNG-Projekte sollen sich nun mehr lohnen

Stein Foss, Chief Operating Officer, LNT Marine: »LNG-Tanker gehören zu den anspruchsvollsten und teuersten Handelsschiffen, die gebaut werden müssen, wobei sich der Bau traditionell auf einige wenige Werften auf der ganzen Welt beschränkt. Die Kosten und die Komplexität traditioneller LNG-Eindämmungssysteme machen jedoch kleinere LNG-Projekte nicht kommerziell machbar. LNT A-BOX tut es. Es bietet ein einfaches, flexibles und effizientes Ladungssicherungssystem, das es mehr Werften ermöglicht, LNG-Schiffe zu attraktiveren Preisen zu bauen.«

Das LNT A-BOX-System basiert auf bewährten Technologien, jedoch in einer neuartigen, Konfiguration. Die patentierte Konstruktion basiert auf einem unabhängigen Tank vom Typ A als Primärbarriere und einer vollständigen Sekundärbarriere. Die Auslegung und Konstruktion von Tanks des Typs A basiert auf klassischen Schiffsstrukturprinzipien und ist günstig zu bauen. Darüber hinaus ist der Tank flexibel in Form und Geometrie und sorgt für eine gute Volumenausnutzung, während die innere Struktur das Schwappen der Ladung mildert und Ladeeinschränkungen beseitigt.

Tank selbst nicht isoliert

Der Tank selbst ist nicht isoliert, sondern in einem isolierten Laderaum installiert. Das bedeutet, dass die Isolierung an der Innenfläche des Laderaums befestigt ist, während auf der Innenfläche der Isolierung eine flüssigkeitsdichte Barriere angebracht ist, die als Sekundärbarriere dient. Zwischen dem Tank und der Sekundärbarriere befindet sich ein kalter Zwischenbarriereraum, der einen direkten Zugang für Sichtprüfungen und Wartungsarbeiten an beiden Barrieren sowie den Tankstützen bietet.

Da die Isolierung keinen statischen oder dynamischen Belastungen durch die Ladung ausgesetzt sei, sei das Isoliermaterial auf die thermische Leistung optimiert, so dass das LNT A-BOX-System eine besonders günstige Boil-Off-Rate bieten könne, heißt es.

Während sich das Konzept zunächst auf das kleine bis mittlere LNGC-Segment konzentrierte, sagt Strand, dass die Technologie nach oben oder unten skaliert werden könne. »Wir sind derzeit an einer Reihe von Projekten zur Entwicklung neuer LNGC-Konzepte auf der Grundlage des LNT A-BOX-Konzepts beteiligt, darunter ein 80.000-m³-LNG-Tanker, Schiffe mit geringem Tiefgang und kleine und mittlere FSRUs.«

LNT Marine hat auch einen Semi-Druck-Kraftstofftank mit der Bezeichnung LNT Fuel-COPY8 entwickelt. Diese basiert auf den Prinzipien der LNT A-BOX, ist aber für den Einsatz im LNG-Kraftstofftank optimiert. Das Design, das bereits von der Klassifikationsgesellschaft ABS grundsätzlich genehmigt wurde, sei besonders attraktiv für Containerschiffe und andere volumensensitive Schiffe mit großen LNG-Kraftstofftanks, so der Hersteller.