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Frühjahrscheck der Passagierfähren bei Scandlines. Die Hochsaison steht vor der Tür und die Reederei schikt die Fähren zwischen Deutschland und Dänemark überholt und mit neuen Thrustern in Fahrt.

Das erste Halbjahr 2019 fiel für die Reederei »gewohnt stabil« aus, obwohl die Lkw-Mengen nicht ganz das Niveau des Vorjahres erreiche[ds_preview]n konnten. Im Pkw-Verkehr haben hat die Reederei nach eigenen Angaben bis zum 30. Juni 2019 die Mengen des Vorjahres leicht übertroffen. »Die Hochsaison steht vor der Tür und Scandlines ist gut aufgestellt, um wie in den vergangenen Jahren ein gutes Resultat und nicht zuletzt einen guten Service für alle Reisenden zu bieten«, so Heiko Kähler, Geschäftsführer Scandlines Deutschland.

2018 hatte sich mit einer Steigerung von gut 11% auf der Strecke Rostock-Gedser und gut 5% auf Puttgarden-Rødby vor allem der Frachtbereich positiv entwickeln können. »Auch unsere beiden Hybridfähren auf der Strecke Rostock-Gedser legten ein solides Ergebnis an den Tag – im Sommer beförderten sie zum ersten Mal mehrmals über 16.000 Passagiere an einem Tag«, berichtet Gerald Lefold, Geschäftsführer Scandlines Deutschland.

Im Frühjahr stand der erste geplante längere Werftaufenthalt für die »Berlin« an, seit sie nach Fertigstellung die Fayard-Werft auf der dänischen Insel Fünen vor gut drei Jahren verließ. Während des Werftaufenthalts fuhr die »Kronprins Frederik« problemlos als Frachtfähre auf der Strecke Rostock-Gedser, um das Schwesterschiff »Copenhagen« zu entlasten. Dabei testete die »Kronprins Frederik« das neue Fährbett 1 in Gedser

. Auf dem Programm in der Werft standen die reguläre Klassenbesichtigung der »Berlin«, die alle zweieinhalb bis drei Jahre vorgenommen wird, sowie einige geplante Reparatur- und Wartungsarbeiten, wie ein Antifouling-Unterwasseranstrich. Auch der Austausch des Thrusters auf der Backbordseite konnte ohne größere Probleme gemeistert werden. Ein Reserve-Thruster von Kongsberg Maritime (ehemals Rolls-Royce) in Norwegen wurde zur Werft geliefert und montiert, sodass die »Berlin« gut gerüstet in die Hochsaison starten konnte.

Fokus auf »Grün«

Seit dem Verkauf der Reederei an ein Konsortium bestehend aus drei Infrastrukturfonds im vergangenen Jahr wurde der Fokus bei Scandlines direkt auf Grün gerichtet. »Wir sind sehr froh darüber, dass für Scandlines’ Investoren grüne Initiativen so hoch im Kurs stehen«, so Kähler.

Erste Maßnahme wurden bereits beschlossen: alle 16 Thruster auf Scandlines’ Hybridfähren der Strecke Puttgarden-Rødby werden gegen neu Antriebe ausgetauscht, um die Umweltbelastung zu vermindern. Mit der Investition in Höhe von 13 Mio. € werden der Unterwasserschall und Vibrationen reduziert. Zudem würden durch die homogenere Strömung am Antrieb Emissionen verringert, so Scandlines.

Auch auf der Strecke Rostock-Gedser gibt es grüne Neuigkeiten. Gemeinsam mit Rostock Port und dem Fraunhofer-Institut der Universität Rostock ist Scandlines Partner in dem vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) geförderten Logistikprojekt »Simulationsgestützte Optimierung der Abfertigungsprozesse moderner RoRo-Schiffe in Fährterminals« mit dem Ziel, die Abläufe beim Beladen der Fähren zu optimieren.

»Basierend auf einem simulationsgestützten Assistenzsystem sollen im Ergebnis des Projekts die Beladeprozesse unserer Hybridfähren auf dem Rostocker Fährterminal effizienter gestaltet werden, um die Geschwindigkeit und die damit verbundene Emissionsbelastung unserer Fähren während der Seepassage so gering wie möglich zu halten«, erklärt Kähler.

Ferner gibt es Überlegungen, Rotorsegel auf den Hybridfähren der Strecke Rostock-Gedser zu montieren.