Kurt Steuer
Kurt Steuer, Vorstandsmitglied und Schriftführer des Nautischen Vereins zu Hamburg (Foto: NVzH)
Print Friendly, PDF & Email

Immer weniger Wachbefähigungen und Kapitänspatente werden in Deutschland ausgegeben. Deutschland benötigt maritimes Knowhow aber nicht nur für die eigentliche Seefahrt. Im nationalen Interesse ist Handeln angesagt.

Um allein im Lotsenwesen mit aktuell ca. 800 See- und Hafenlotsen die jährlichen Abgänge durch Kapitäne mit angemes[ds_preview]senen Fahrtzeiten zu decken, müssten in Deutschland jährlich mindestens über 200 neue Wachbefähigungen ausgestellt werden. Das ist aber längst nicht mehr der Fall, sagt Kurt Steuer, Vorstandsmitglied des Nautischen Vereins zu Hamburg (NVzH).

In den 1960er Jahren wurden in der Bundesrepublik für die internationale Fahrt noch bis zu 900 Wachbefähigungen jährlich (Erstausstellungen) und zeitlich versetzt um die 700 Kapitänspatente ausgegeben. Aus dieser Quelle sicherten sich auch andere Bereiche der Branche das benötigte Knowhow. In den 1980er Jahren sank die Zahl der ausgegeben W-Befähigungen auf ca. 200 jährlich und bei den Kapitänen auf weniger als 50.  Ausbildungsinitiativen in den 1990ern blieben ohne nachhaltigen Erfolg.

HANSA Speakers Corner mit BeschriftungSteuer fordert ein Umdenken, um den Verlust des umfassenden Verständnisses, wie es Spezialausbildungen nicht mehr vermitteln, zu stoppen. Was macht den Beruf attraktiv? Welche Haltung sollte der Staat als Förderer gegenüber den Reedereien einnehmen? Wieviel regionale Süppchen sollten in Sachen Ausbildung gekocht werden? Und: Liegt der Erhalt des maritimen Konwhows überhaupt im nationalen Interesse? Diesen Fragen geht Kurt Steuer, Vorstandsmitglied des Nautischen Vereins zu Hamburg (NVzH), in unserer aktuellen »Speakers’ Corner« nach.