Die Fairplay Towage Group nimmt einen neuen Markt ins Visier. Für Schleppdienste auf den Kanarischen Inseln wurde jetzt Anträge auf Lizenzerteilung gestellt.
Der Schritt war bereits vor Monaten angekündigt worden. Zunächst hatte Fairplay das spanische Festland, Heimat des schärfsten Konkurrenten Bol[ds_preview]uda, ins Auge gefasst. Jetzt könnten es zunächst die Kanarischen Inseln werden. Entsprechende Anträge auf Lizenzerteilung seien gestellt worden, teilte das Hamburger Unternehmen mit. »Sie sind jetzt in der Entscheidungsphase bei den zuständigen spanischen Stellen.«
Gerade erst hatte Boluda ihren Marktanteil in Europa mit der endgültigen Übernahme von Smit Kotug von Boskalis noch einmal ausgebaut. Fairplay will zumindest dagegen halten und ihrerseits das Geschäft und die eigene Flotte ausbauen. »Aufgrund unserer Expansionspläne haben wir einen gesteigerten Bedarf an starken und flexibel einsetzbaren Schleppern«, sagt Geschäftsführer Walter Collet.
Und so gibt es mit einem bei Damen gebauten Schlepper auch bereits einen Neuzugang. Bei der »Fairplay XV« handelt es sich um einen ASD-Schlepper, der in einer langfristigen Bareboat Charter übernommen wird. Eigentümer des unter dem Taufnamen »Jan« entstandenen Schleppers ist die Neue Schleppdampfschiffsreederei Louis Meyer GmbH & Co. KG in Hamburg.
Die »Fairplay XV« vom Typ Damen 2411 entwickelt aus 5.000 PS einen Pfahlzug von 70 t. Die Antriebsleistung wirkt auf zwei Aquamaster-Ruderpropeller unter dem Schlepperheck. Der neue Schlepper wurde auf der chinesischen Damen-Werft in Changde gebaut und im niederländischen Stellendam nach Vorgaben von Fairplay ausgerüstet. Er fährt unter deutscher Flagge und wurde von DNV GL klassifiziert. Zusätzlich ist das Schiff als Feuerlöschschlepper FiFi 1 (2 x 1200 m³/h bei einer Wasserwurfweite von 120 m und 50 m Wurfhöhe) zertifiziert.
Die kompakte Größe 24 m Länge und 11 m Breite sorgen den Angaben zufolge für hervorragende Manövriereigenschaften, die den Schlepper sowohl an den größten Containerschiffen als auch in den engen Bereichen des Nord-Ostsee-Kanals oder in den bremischen Hafens einsetzbar machen. Die »Fairplay XV« ist bereits der dritte Schlepper der ASD 2411-Baureihe nach der »Bugsier 22« und der »Peter«, die unter der Flagge der Fairplay Towage Group (FTG) arbeiten.
Die Fairplay Towage Group besteht aus der 1905 gegründeten Fairplay Reederei, der Bugiser Reederei, die 2017 übernommen und in die Gruppe eingegliedert wurde, sowie der holländischen Multraship Gruppe. Sie bietet Schleppdienste in insgesamt 29 europäischen Häfen an, unter anderem in Hamburg, Rotterdam, Antwerpen, Bremerhaven, Wilhelmshaven und Gdynia. Im Auftrag des Verkehrsministeriums und der Küstenländer werden zudem drei Notschlepper und vier Ölbekämpfungsschiffe betrieben. Die Gesamtflotte umfasst zur Zeit mehr als 100 Einheiten.
