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Das jüngste und für dieses Jahr auch größte Yachtprojekt der Lürssen-Werft in Bremen-Aumund, die rund 135 m lange und 21 m breite »Lightning« absolviert derzeit mit Heimathafen Bremen erste mehrtägige Probefahrten in der Deutschen Bucht.[ds_preview]

Rund vier Wochen nach dem Ausdocken des Projektes mit der Baunummer 13705 machte sich die über sechs Decks hohe Yacht jetzt auf den Weg von Bremen-Nord in Richtung Nordsee.

Derzeit gib es so gut wie keine weiteren Informationen über das aktuelle Projekt, weder über die Designer, noch Ausstattungsdetails oder Auskünfte über den möglichen Auftraggeber. Während der Probefahrt auf der Weser wurde ein rund 15 m langes Tenderboot zu Wasser gelassen, das in einer seitlichen, überdachten Garage auf Deck 4 untergebracht ist. Dies sieht vom Design den neuen, bis zu 32 kn schnellen Tenderbooten der Deutschen Marine ähnlich, die im Jahr 2017 von der Fassmer-Werft geliefert wurden. Es ist davon auszugehen, dass die »Lightning«, die über zwei Hubschrauberlandeplätze auf dem Vorschiff und Achterschiff verfügt, bis zum Ende des Jahres übergeben wird.

Projekt Lightning Sea Trial 6.8.2019 C. Eckardt 153
Die Yacht »Lightning« auf Probefahrt (Foto: Lürssen)

Die Stahlbauproduktion des Hinterschiffes erfolgte bereits im Jahr 2017 am Produktionsstandort der Lürssen-Werft im niedersächsischen Lemwerder, wo das Unternehmen mittlerweile schon seit 1935 aktiv ist. Die seinerzeit rund 100 m lange Hecksektion wurde dann zunächst ein paar Kilometer Weserabwärts nach Berne-Warfleth überführt. Dort betreibt die Lürssen-Werft seit 2010 die ehemalige Rolandwerft, die sie von der Hegemann-Gruppe erworben hatte. In der dortigen Schiffbauhalle wurde die Hecksektion an die dort gefertigte Bugsektion angefügt. Anschließend verlies die »Lightning« die Schiffbauhalle und wurde mit Hilfe des über 4.800 t tragenden Synchro-Hebelift zu Wasser gelassen. Die vollständige Komplettierung und Ausrüstung erfolgte dann seit Ende 2017 in der Schiffbauhalle in Bremen-Aumund.

Mit der Gesamtlänge von rund 135 m wird diese Projekt dann zu den 20 größten Motoryachten der Welt gehören, von denen schon heute die Hälfte der Yachten auf dem Bauschild den Namen der Lürssen-Werft tragen.

Die Lürssen-Gruppe produziert aber nicht nur am Standort Bremen und am Nord-Ostsee-Kanal bei Rendsburg (Kröger Werft) Großyachten, sondern auch in Hamburg bei Blohm + Voss, die seit 2016 zum norddeutschen Familienunternehmen Lürssen gehört. Seitdem hat der neue Eigentümer bereits rund 20 Mio. € in die Hamburger Werft investiert. Wie Lürssen kürzlich mitteilte, folgt nun die nächste Großinvestition. Das gegenüber den Landungsbrücken liegende, 287 m lange und 44 Meter breite Schwimmdock 10 wird auf einer Länge von mindestens 200 m überdacht.