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Die An- und Verkaufstätigkeit für Containerschiffe scheint nach einigen Wochen Pause etwas zuzulegen. In den vergangenen Tagen wurden gleich mehrere neue Transaktionen für Feederschiffe gemeldet – auch mit deutscher Beteiligung.

Zudem nehmen die Recycling-Verkäufe offenbar wieder Fahrt auf.

Nach übereinstimmenden Berichten [ds_preview]von Schiffsmaklern hat sich Asiatic Lloyd – Teil der Firmengruppe der Familie K. F. Bunnemann – von zwei Schiffen des »Orskov Mark XI«-Typs getrennt. Die »Asiatic Glory« (1.155 TEU, Bj. 2006) und »Asiatic Jade« (1.155 TEU, Bj. 2005) sollen zu je über 6 Mio. $ in den Besitz der Transworld-Tochter Orient Express Lines (OEL) gewechselt sein. Die Transworld Group mit Hauptsitz in Dubai hat ihre Schifffahrtsaktivitäten in Singapur gebündelt und betreibt Feeder-Dienste für Container in Südostasien und am indischen Subkontinent.

In einem Maklerbericht heißt es, dass auch noch weitere Schwesterschiffe der »Asiatic Glory« und »Asiatic Jade« zum Verkauf stünden. Die Flottenliste von Asiatic Glory weist u.a. noch 11 weitere Schiffe des »Orskov Mark XI«-Designs auf, die Schwesterfirma Atlantic Lloyd in Hamburg zählt zwei davon in ihrem Bestand.

Neben Transworld/OEL waren noch zwei andere Käufer aus Dubai am Containerschiffsmarkt aktiv. Laut Maklern hat Global Feeder Shipping die 22 Jahre alte »CS Setubal« (1.122 TEU/geared, gebaut auf Peene-Werft) zu einem nicht genannten Preis erworben. Der vorherige Eigner ist nicht bekannt. Gemanagt wird der Frachter bislang durch Arka Global Marine Services in Dubai. Ferner berichten Marktteilnehmer, dass der Tramp-Reeder Simatech Shipping das 2.800-TEU-Schiff »Verdi« (Hyundai Mipo 2800, gearless, Bj. 2006) von Borealis Maritime übernimmt. Auch in diesem Fall gibt es keine Hinweise zum Kaufpreis. Simatech könnte genau zum richtigen Zeitpunkt zugeschnappt haben. Denn anders als für die kleinen Feeder zeigt der Charterratentrend für 2.800-TEU-Schiffe in Asien seit Ende Juli leicht nach oben.

Secondhand-Preise sinken leicht

Die Second-Hand-Preise für Containerschiffe gaben im Juli in mehreren Segmenten noch einmal leicht nach. Clarksons Platou taxiert den Preisverfall über die vergangenen drei Monate sogar auf 11% für 4.400-TEU-Schiffe und auf 14% für 1.700-TEU-Schiffe. Demnach hat sich der Anstieg der Charterraten in den vergangenen Wochen vor allem für Panamaxe noch kaum auf die Schiffswerte ausgewirkt, bedingt wohl auch durch die saisonale Flaute am Second-Hand-Markt. Erst nach der Urlaubszeit dürfte wieder mehr »Liquidität« in den Markt kommen, so ein Hamburger Makler.

Wachsende Scrapping-Aktivität

Die »Ever Delight« wird abgebrochen
Die »Ever Delight« wird abgebrochen. © Wägener

Größere Transaktionen zeichnen sich bereits im Abwrackgeschäft ab. Nach Maklerinformationen soll der taiwanesische Carrier Evergreen gleich vier Schiffe zur Verschrottung verkauft haben: die »Ever Unique« (5.365 TEU, Bj. 1997), »Ever Unison« (5.364 TEU, Bj. 1996), »Ever Delight« (4.211 TEU, Bj. 1998) und »Uni-Ample« (1.164 TEU, Bj. 1997). Weder die Bedingungen noch die Identität der Käufer sind bekannt.

Die vereinbarten Preise dürften aber deutlich unter »last done« liegen, so der Londoner Makler Braemar. Vergangenen Monat erzielten einige Containerschiffe bei Abwrackverkäufen am indischen Subkontinent noch weit über 400 $/ldt. (mph)