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Der Partner soll der Handelskonzern Trafigura werden: Die beiden Reedereien Frontline und Golden Ocean wollen unter die Bunker-Lieferanten gehen.

Dafür wurde heute – zunächst noch unverbindliche Vereinbarung – zur Gründung eines Joint Ventures unterzeichnet. Es soll ein »weltweit führender Anbieter von Kraftstoffen« geründet we[ds_preview]rden, heißt es.

Frontline vom norwegischen Schifffahrtstycoon und Golden Ocean werden 15 % bzw. 10 % der Anteile an dem Joint Venture erwerben, Trafigura soll seine bestehenden physischen Bunkeraktivitäten in das Joint Venture einbringen. Vorbehaltlich der »Vereinbarung über die endgültigen Bedingungen« soll die Kooperation voraussichtlich im dritten Quartal 2019 seinen Betrieb aufnehmen und exklusiver Einkäufer von Schiffskraftstoffen für Trafigura, Frontline und Golden Ocean sein sowie für bestimmte Einheiten der Hemen Holding, die größter Shareholder von Frontline und Golden Ocean ist.

Mindestens 140 Schiffe

Für Frederiksen ist es nicht der erste Schritt mit Blick auf »IMO 2020«. Im vergangenen Jahr waren Firmen aus seiner Gruppe beim Scrubber-Hersteller Feen Marine eingestiegen.

Frontline ist eine der großen Tankerreedereien auf dem Markt. Die in New York an der Börse gelistete Reederei betreibt eine Flotte von 63 Schiffen mit einer Gesamttragfähigkeit von rund 12,2 Millionen Tonnen Tragfähigkeit. Golden Ocean, ebenfalls gelistet, ist im Drybulk_Segment aktiv und betreibt 77 Schiffen mit einer Gesamttragfähigkeit von rund 10,7 Millionen Tonnen Tragfähigkeit. Trafigura wurde 1993 gegründet und bezeichnet sich selbst eine der größten Rohstoffhandelsgruppen der Welt.

Die Transaktion ist auf die erwarteten Umstände nach Inkrafttreten des »Sulphur Cap« im Januar 2020 ausgerichtet. Robert Hvide Macleod, CEO von Frontline Management AS und Birgitte Ringstad Vartdal, CEO von Golden Ocean Management AS, kommentierten gemeinsam: »Es wird erwartet, dass IMO 2020 logistische Probleme bei der Kraftstoffversorgung von Schiffseignern weltweit aufwerfen wird. Unsere Beteiligung an dem Gemeinschaftsunternehmen stellt nicht nur eine überzeugende wirtschaftliche Chance dar, sondern sichert auch unsere Fähigkeit, Schiffskraftstoffe zu wettbewerbsfähigen Preisen kontinuierlich zu beziehen und zu erwerben. Diese Transaktion ist ein weiterer Schritt, bei dem wir unsere Beziehungen zu anderen Unternehmen der Hemen Holding AG nutzen konnten, um signifikante Größenvorteile und einen echten Wettbewerbsvorteil zu erzielen.«

Auch für andere Reedereien

Kenneth Dam, Co-Head of Bunkering von Trafigura, fügte hinzu: »In den letzten 24 Monaten haben wir unser physisches Bunkergeschäft weltweit ausgebaut. Wir glauben, dass Störungen des Marktes für Schiffskraftstoffe durch die Umsetzung der IMO 2020-Vorschriften verursacht werden und dass die gestiegenen Basismengen des Gemeinschaftsunternehmens und der bessere Zugang zu Infrastruktur und Krediten unseren Kunden zunehmend wettbewerbsfähige Bunkerdienstleistungen bieten werden.« Er sei zuversichtlich, dass man in der Lage sein wird, Qualitätsprodukte zu wettbewerbsfähigen Preisen an die von den JV-Partnern kontrollierten Flotten sowie an Reeder und Betreiber von Drittanbietern zu liefern.