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Der wochenlang festgehaltene iranische Tanker »Grace 1« ist unter neuem Namen wieder in See gestochen. Gibraltar hatte zuvor einen US-Vorstoß, das Schiff weiter festzuhalten, abgelehnt.

Das Ziel des Tankers war zunächst nicht bekannt. Der iranische Botschafter in Großbritannien, Hamid Baeidinedschad, bestätigte auf Twitter, dass[ds_preview] der Öltanker internationale Gewässer angesteuert habe.

Der Tanker mit 2,1 Mio. Barrel iranischen Rohöls an Bord war vor sechs Wochen von britischen Spezialkräften aufgebracht und vor Gibraltar festgehalten worden. Vermutet worden war eine geplante Lieferung nach Syrien und damit ein Verstoß gegen EU-Sanktionen.

Das oberste Gericht des britischen Überseegebiets hatte dem Tanker bereits am Donnerstag freie Fahrt gewährt. Vergeblich hatte die US-Regierung versucht, ein Auslaufen zu verhindern. Ein US-Bundesgericht wollte Schiff und Ladung beschlagnahmen lassen. Das Öl an Bord ist rund 130 Mio. $ wert. Gibraltar erklärte dagegen, die von den USA verhängten Sanktionen gegen den Iran entsprächen nicht den in der EU geltenden Regelungen.

Mit neuer Besatzung, unter dem neuen Namen »Adrian Darya 1« und mit der iranischen Flagge am Heck hat der Tanker seinen Ankerplatz nun verlassen und ist nach Süden unterwegs. Der Iran hatte immer wieder beteuert, dass das Öl nicht für Syrien bestimmt sei. Wohin der Kurs jetzt führt, ist unbekannt.

Als Vergeltung für die Festsetzung vor Gibraltar hatten Einheiten der iranischen Revolutionsgarden zwei Wochen später die unter britischer Flagge fahrende »Stena Impera« in der Straße von Hormus abgedrängt und halten das Schiff seither in iranischen Hoheitsgewässern fest. Zur Begründung hieß es, das Schiff habe gegen internationale Regeln verstoßen. Einen vom Iran vorgeschlagenen Austausch der beiden Tanker hatte die britische Regierung abgelehnt. Nun besteht neue Hoffnung, dass auch die »Stena Impera« der Reederei Stena Bulk wieder freikommt.