Der geplante neue Hafenteil in Napier (Foto: Napier Port)
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Börsengänge von Reedereien sind keine Seltenheit mehr, derartige Projekte sind von Häfen allerdings weniger bekannt. In Napier ist man diesen Weg nun gegangen und hat damit Geld für Schuldentilgung und Ausbau-Projekte eingesammelt, auch für die Containerschifffahrt.[ds_preview]

Fünf Jahre nach Beginn der Planungen hat die Hafengesellschaft von Napier Port den Börsengang (IP) jetzt abgeschlossen. Umgerechnet rund 150 Mio. $ wurden dabei gesammelt.

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Napier liegt zwischen Wellington und Gisborne (Quelle: Pixabay)

Hafenchef Alasdair MacLeod kündigte nach dem traditionellen Glockenschlag an, das Kapital für verschiedene Zwecke einsetzen zu wollen. Dazu gehören unter anderem Investitionen in die Infrastruktur, »die erforderlich sind, damit der Hafen seine 150-jährige Erfolgsgeschichte zur Unterstützung des Wirtschaftswachstums in der Region fortsetzen kann.« Man habe gemeinsam mit dem Hawke’s Bay Regional Council und weiteren Partnern ein wichtiges Ziel erreicht.

»Dank des Börsengangs kann Napier Port weiterhin in die Verbesserung der Kapazitäten investieren«, so MacLeod. Dazu gehört auch die Entwicklung des Mehrzweck-Terminals 6 auf der Nordseite des bestehenden Containerterminals. Napier ist Neuseelands viertgrößter Containerhafen nach Containervolumen sowie Umschlagplatz für die regionale Wirtschaft, zudem ein beliebter Anlaufpunkt für Kreuzfahrten.

Die neue Anlage soll die Infrastruktur verbessern und Staus verringern. So wollen die Verantwortlichen die Möglichkeiten schaffen, auch größere Container- und Kreuzfahrtschiffe empfangen zu können sowie neue und verschiedene Ladungsarten abzufertigen.

Weniger öffentliche Gelder

Als Folge der Transaktion werden wohl öffentliche Gelder gekürzt. So hat der Regionalrat sein finanzielles Engagement für das Wachstum des Hafens reduziert. So wollen die Behörden Geld für andere Projekte in der Region bereitstellen, einschließlich des Umweltschutzes.

Knapp die Hälfte des eingesammelten Kapitals wird zur Rückzahlung von Schulden verwendet, sowie zur Bereitstellung von Mitteln, die ausreichen sollen um den zukünftigen Kapitalbedarf zu decken. Ein Großteil des Restbetrags wurde unter anderem zur Finanzierung von zinslosen, befristeten Krediten an anspruchsberechtigte Hafenmitarbeiter genutzt, die damit Hafen-Aktien kaufen konnten.

Insgesamt 90 Millionen Aktien – entsprechend rund 45% der Anteile am Unternehmen – waren für je 2,6 $ angeboten worden. Bislang war der Regionalrat 100%-iger Eigner des Hafens. Käufer der Aktien waren Mitarbeiter und vor allem Investoren, auch aus dem Ausland, heißt es. Hafenmitarbeiter, Neuseeländer und andere Gruppen machen künftig 20% der Anteile aus. Von den berechtigten Hafenmitarbeitern nahmen 97% das Vorzugsangebot an.