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Siemens hat den Auftrag über die zwei Konverterstationen für die erste sogenannte Hochspannungs-Gleichstromübertragungs(HGÜ)-Verbindung zwischen Großbritannien und Dänemark gewonnen.

Das Projekt »Viking Link« soll den Austausch von elektrischer Energie bis zu 1.400 Megawatt (MW) ermöglichen[ds_preview] und damit die Zuverlässigkeit der Stromversorgung für die Verbraucher in beiden Ländern erhöhen. Der Interkonnektor soll gemeinsam von den Übertragungsnetzbetreibern National Grid Ventures (Großbritannien) und Energinet (Dänemark) via National Grid Viking Link Ltd. und Energinet Eltransmission A/S entwickelt werden. Der kommerzielle Start von Viking Link ist nach derzeitigem Stand für Ende 2023 geplant.

Siemens Viking Link
Quelle: Siemens

Der jetzt veröffentlichte Auftrag beinhaltet einen Lieferumfang von einem 1.400 MW Konverter-System für eine Gleichspannung von ± 525 Kilovolt (kV), welches die HGÜ PLUS-Technologie nutzt. Die zwei Konverterstationen, eine in Bicker Fen in Lincolnshire (Großbritannien), die andere in Revising im südlichen Jütland (Dänemark), werden mit einem 767 km langen Gleichstromkabel, welches durch die Nordsee verläuft, verbunden. Viking Link werde damit eine der weltweit längsten HGÜ-Verbindungen sein. Siemens ist für das Systemdesign sowie die Lieferung, die Installation und die Inbetriebnahme der Konverterstationen verantwortlich, wie jetzt bekannt wurde.

»Wir freuen uns sehr, dass Siemens mit jedem neuen Interkonnektor die Entwicklung eines integrierten europäischen Energiemarktes vorantreibt. Mit Viking Link arbeiten wir an einem weiteren grundlegenden HGÜ-Projekt, welches den Weg zu einer sicheren, bezahlbaren und nachhaltigen Energieversorgung bahnt«, sagte Tim Dawidowsky, CEO EPC Projects bei Siemens Gas and Power.

Die HGÜ PLUS-Technik der beiden Stromrichterstationen basiert auf selbstgeführten Stromrichtern (VSC) in modularer Multilevel-Converter-Bauweise (MMC). »Diese vereinen die Vorteile der HGÜ mit zusätzlichen Vorzügen wie Wechselstrom-Spannungsregelung, Schwarzstartfähigkeit und weiteren Funktionen, welche die Leistung und Netzstabilität der beiden verbundenen Wechselstromnetze verbessern«, so Siemens in einem Statement.

Läuft alles nach Plan, wird Viking Link Energie, die den aktuellen Bedarf übersteigt, dorthin übertragen, wo die Nachfrage höher ist. Da es unwahrscheinlich sei, dass hohe Produktionsstöße in der Windkrafterzeugung und Verbrauchsspitzen in Großbritannien und Dänemark zeitgleich auftreten, solle der Interkonnektor zu niedrigeren Preisen in Spitzenverbrauchszeiten führen.