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Im erneut aufgekommenen Streit um die Hamburger »Hafenpassage« A26-Ost hat sich jetzt auch die maritime Wirtschaft zu Wort gemeldet. Der Unternehmensverband Hafen Hamburg (UVHH) wähnt die Beteiligten im Wahlkampfmodus.

»Die Stadt Hamburg und der Hafen brauchen den Lückenschluss zwischen A1 und A7, also einen südlichen Autobahnring, dringend. Dieses Bauprojekt ist längst überfällig«, heißt es in dem heute veröffentlichten Statement.

Der Verband reagiert damit auf die Entwicklung der letzten Tage. Zunächst hatte die Umweltschutzorganisation Nabu eine Klage gegen das Infrastrukturprojekt angedroht, auch die Hamburger Grünen zeigten sich skeptisch. Anlass war der offizielle Erörterungstermin der Wirtschafts- und Verkehrsbehörde zum ersten Teilabschnitt. Die oppositionelle CDU hatte bereits gefordert, die sogenannte Hafenpassage – ehemals bekannt als »Hafenquerspange« schnellstmöglich umzusetzen.

a26 hafenpassage hafenquerspange
Quelle: DEGES

Auch der UVHH setzt sich für das Projekt ein, dass den Straßenverkehr im Hafenbereich entlasten soll. Seit vielen Jahren quäle sich der Verkehr fast täglich durch das südliche Stadtgebiet und den Hafen. Mit Blick auf die bisherige und künftige Entwicklung des Verkehrs und bei einer »objektiven und vor allem sachlichen« Bewertung komme man zu dem Schluss, dass der Bau der A26-Ost nicht nur die Stadt und den Hafen besser an die Autobahnen A1 und A7 anbinde, sondern auch für weniger Verkehr auf Hamburgs Stadtstraßen sorge.

»Nach Ansicht der Grünen soll erneut geprüft, gerechnet und über das Projekt debattiert werden. Dies wurde in den letzten Jahrzehnten zur Genüge getan – im Übrigen auch unter einem schwarz-grün geführten Senat – mit dem Ergebnis, die A26-Ost in der jetzt geplanten Form durch den Hafen zu bauen«, so der UVHH weiter.

In dem Statement wird auf die Koalitionsvereinbarung von Schwarz/Grün aus 2008 hingewiesen, in der die Trasse mit Zustimmung der Grünen vereinbart worden sei. »Dank der Unterstützung durch die Bundestagsabgeordnete der Grünen und ehemalige Senatorin, Anja Hajduk, konnte auch die Finanzierung durch den Bund sichergestellt werden. Es wäre für Hamburg und die gesamte Metropolregion fatal, wenn dieses Projekt Spielball eines Bürgerschaftswahlkampfes werden würde«, meint der Verband.